Analyse des Euro Stoxx 50 Bewertungslücke bei Aktien deutet auf Misstrauen
Die zehn Werte im Euro Stoxx 50 Index mit den höchsten Bewertungen, darunter der Kosmetikkonzern L’Oréal und der Modehändler Inditex werden zum 25,6-fachen des durchschnittlich erwarteten Gewinns gehandelt, verglichen mit dem 7,4-fachen bei den Aktien von Gesellschaften mit der niedrigsten Bewertung. Diese sind fast zur Gänze im Finanzsektor zu finden, darunter BNP Paribas aus Frankreich und Spaniens Banco Santander. Im vergangenen März, als die EZB ihr Anleihekaufprogramm auf den Weg brachte und Aktien nahe am Hoch notierten, waren die am höchsten bewerteten Aktien etwa doppelt so teuer wie die günstigsten Titel.
Anstatt sich zu bessern, verstärken sich die Anzeichen dafür, dass die Erholung in der Region an Schwung verliert. Daten aus der Vorwoche belegen rückläufige Inflationsraten in Deutschland, Frankreich und Spanien. Der Zeitpunkt könnte nicht schlimmer sein: Unternehmen verzeichnen ihre schwächste Berichtssaison seit vor der Finanzkrise. Selbst Spekulationen bezüglich weiterer Unterstützung durch die europäische Zentralbank haben es nicht vermocht, die Stimmung aufzuhellen angesichts von Sorgen, dass die niedrigen Zinsen letztlich die Gewinne der Banken beeinträchtigen werden.
„Die Bewertungslücke, vor allem zwischen Finanztiteln und dem übrigen Markt, ist wirklich ein Vertrauensproblem", sagte Christian Zogg. Der Fondsmanager bei LLB Asset Management in Vaduz, Liechtenstein, betreut als Leiter für Aktien und Festverzinsliche Vermögen von rund zehn Milliarden Dollar. Er bevorzugt Titel aus dem Gesundheitssektor und erachtet Konsumwerte mittlerweile für zu teuer. „Viele Leute im Markt sind offenbar der Ansicht, dass wir uns nicht länger in einer Erholungsphase befinden. Investoren greifen nach relativ stabilen Geschäftsmodellen."
Die Talfahrt im laufenden Jahr hat die Aktien von Banken um bis zu 30 Prozent gegenüber dem Hoch im vergangenen April einbrechen lassen; die Bewertung sank auf das 12,7-fache der erwarteten Gewinne gegenüber zuvor dem 16-fachen. Zwar haben die teuersten und günstigsten Titel Einbußen erlitten. Aber die Bewertungsrelationen sind für die preiswertesten Titel um nahezu das Vierfache gesunken. Die Lücke war zwischen 2010 und 2011 am geringsten. Damals erreichte die Bewertungsdiskrepanz rund die Hälfte des aktuellen Werts.
Ende März 2006, als die Unterschiede zwischen hoch und niedrig gepreisten Aktien ähnliche Niveaus erreicht hatten, bewegte sich der Benchmark-Index zum vierten Mal auf Jahressicht in Folge auf Gewinne zu. Diese hatten ein weiteres Jahr Bestand, ehe es 2008 zum Einbruch kam. 2015 hatte der Euro Stoxx 50 Index zum vierten Mal in Folge das Jahr mit Gewinnen beendet, während Aktien weltweit nachgaben.
Zusätzlich zu den Sorgen hinsichtlich des weltweiten Wachstums begannen Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum, welche die Prognosen 2015 über weite Strecken übertroffen hatten, diese zu verfehlen. In der vergangenen Woche hatte ein Bericht belegt, dass das Wirtschaftsvertrauen im Euroraum im Februar den zweiten Monat in Folge nachgelassen hat. Der Druck auf die EZB, zu handeln, steigt. EZB-Präsident Mario Draghi hatte im Januar gesagt, die Zentralbank werde möglicherweise bei ihrem Treffen im März ihre geldpolitische Haltung überdenken. Die Sitzung findet in der kommenden Woche statt.
„Die Zinsen unter null in Europa und die Erinnerung an die erst kurz zurückliegende Finanzkrise 2008 belasten wirklich das Vertrauen der Anleger in Finanztitel", sagte Zogg.
Ökonomen sind weiter zuversichtlich bezüglich einer Erholung. Ihre Prognose für das Wachstum im Euroraum liegt bei 1,6 Prozent – der höchste Wert seit 2011. Strategen wetten darauf, dass sich der Euro Stoxx 50 bis Dezember erholen und 14 Prozent zulegen wird, gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.
Anstatt sich zu bessern, verstärken sich die Anzeichen dafür, dass die Erholung in der Region an Schwung verliert. Daten aus der Vorwoche belegen rückläufige Inflationsraten in Deutschland, Frankreich und Spanien. Der Zeitpunkt könnte nicht schlimmer sein: Unternehmen verzeichnen ihre schwächste Berichtssaison seit vor der Finanzkrise. Selbst Spekulationen bezüglich weiterer Unterstützung durch die europäische Zentralbank haben es nicht vermocht, die Stimmung aufzuhellen angesichts von Sorgen, dass die niedrigen Zinsen letztlich die Gewinne der Banken beeinträchtigen werden.
„Die Bewertungslücke, vor allem zwischen Finanztiteln und dem übrigen Markt, ist wirklich ein Vertrauensproblem", sagte Christian Zogg. Der Fondsmanager bei LLB Asset Management in Vaduz, Liechtenstein, betreut als Leiter für Aktien und Festverzinsliche Vermögen von rund zehn Milliarden Dollar. Er bevorzugt Titel aus dem Gesundheitssektor und erachtet Konsumwerte mittlerweile für zu teuer. „Viele Leute im Markt sind offenbar der Ansicht, dass wir uns nicht länger in einer Erholungsphase befinden. Investoren greifen nach relativ stabilen Geschäftsmodellen."
Die Talfahrt im laufenden Jahr hat die Aktien von Banken um bis zu 30 Prozent gegenüber dem Hoch im vergangenen April einbrechen lassen; die Bewertung sank auf das 12,7-fache der erwarteten Gewinne gegenüber zuvor dem 16-fachen. Zwar haben die teuersten und günstigsten Titel Einbußen erlitten. Aber die Bewertungsrelationen sind für die preiswertesten Titel um nahezu das Vierfache gesunken. Die Lücke war zwischen 2010 und 2011 am geringsten. Damals erreichte die Bewertungsdiskrepanz rund die Hälfte des aktuellen Werts.
Ende März 2006, als die Unterschiede zwischen hoch und niedrig gepreisten Aktien ähnliche Niveaus erreicht hatten, bewegte sich der Benchmark-Index zum vierten Mal auf Jahressicht in Folge auf Gewinne zu. Diese hatten ein weiteres Jahr Bestand, ehe es 2008 zum Einbruch kam. 2015 hatte der Euro Stoxx 50 Index zum vierten Mal in Folge das Jahr mit Gewinnen beendet, während Aktien weltweit nachgaben.
Zusätzlich zu den Sorgen hinsichtlich des weltweiten Wachstums begannen Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum, welche die Prognosen 2015 über weite Strecken übertroffen hatten, diese zu verfehlen. In der vergangenen Woche hatte ein Bericht belegt, dass das Wirtschaftsvertrauen im Euroraum im Februar den zweiten Monat in Folge nachgelassen hat. Der Druck auf die EZB, zu handeln, steigt. EZB-Präsident Mario Draghi hatte im Januar gesagt, die Zentralbank werde möglicherweise bei ihrem Treffen im März ihre geldpolitische Haltung überdenken. Die Sitzung findet in der kommenden Woche statt.
„Die Zinsen unter null in Europa und die Erinnerung an die erst kurz zurückliegende Finanzkrise 2008 belasten wirklich das Vertrauen der Anleger in Finanztitel", sagte Zogg.
Ökonomen sind weiter zuversichtlich bezüglich einer Erholung. Ihre Prognose für das Wachstum im Euroraum liegt bei 1,6 Prozent – der höchste Wert seit 2011. Strategen wetten darauf, dass sich der Euro Stoxx 50 bis Dezember erholen und 14 Prozent zulegen wird, gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.
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