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HQ-Trust-Analyse: Der beste Zeitpunkt für einen Aktienkauf
Sollte Anleger Aktien eher am Anfang des Monats kaufen oder doch lieber am Ende? Und was ist mit der Mitte? Dieser Frage hat sich Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst des Multi Family Office HQ Trust, in seiner aktuellen Analyse gewidmet.
Untersucht hat der Experte dafür die durchschnittlichen Tagesrenditen der großen Aktienindizes wie dem MSCI ACWI, dem deutschen Leitindex DAX oder dem US-Index S&P 500 in der Zeit von Januar 1972 bis Mai 2024. Da Kielkopf bei allen betrachteten Börsenbarometern das gleiche Muster beobachten konnte, beschränkt sich seine detaillierte Auswertung auf den globalen und marktbreiten Aktienindex MSCI ACWI.
Hier die grafische Übersicht der Ergebnisse:

Wann die Aktienkurse schwächeln und warum
Abgesehen von der Feststellung, dass der MSCI ACWI seit dem Jahr 1972 im Schnitt um 0,8 Prozent pro Monat zulegte, kommt der Kapitalmarktanalyst zu dem Ergebnis, dass sich ein durchschnittlicher Monat in drei Phasen unterteilt: „Zum Beginn des ‚Mustermonats‘ steigen die Kurse. Zur Monatsmitte geht es dann leicht abwärts, danach ziehen die Kurse wieder an.“
Auch eine Erklärung für die schwächelnde Kurse kurz nach der Mitte des Monats hat Kielkopf: „Die meisten wichtigen Wirtschaftsdaten wie die Inflations- oder Arbeitslosenzahlen werden in den ersten und letzten Tagen eines Monats veröffentlicht. Das gilt auch für viele Unternehmenszahlen.“ Die Zeit kurz nach der Monatsmitte sei hingegen meist nachrichtenärmer, was wiederum von Investoren zu Gewinnmitnahmen genutzt werden könne.
Ein weiterer Faktor sei laut des Experten, dass zu diesem Zeitpunkt regelmäßig der Verfall an den Terminmärkten stattfindet. „Kurz nach dem sogenannten ‚Hexensabbat‘ passen viele Händler ihre Positionen an, was oft zu erhöhter Volatilität führt“, führt Kielkopf aus.
Zu welchem Zeitpunkt der Aktienkauf theoretisch am meisten lohnt
Seinen Analysen zufolge wäre ein Anleger am besten gefahren, der in den vergangenen 52 Jahren immer vom 25. eines Monats bis zum 18. des Folgemonats investiert gewesen wäre. Demnach hätte seine Rendite im Schnitt bei 0,9 Prozent pro Monat gelegen, was auf lange Sicht deutliche Unterschiede gemacht hätte.
Kielkopf merkt jedoch an, dass Steuern und Transaktionskosten bei dieser Betrachtung nicht vergessen werden dürfen. Zudem handle es sich lediglich um einen „Mustermonat“ – in der Realität verlaufen die Zeiträume anders.
Das rät der Experte den Anlegern
Der HQ-Trust-Analyst kommt daher schließlich zu dem Ergebnis, dass Investoren ihre Sparpläne ausführen sollten, wenn das Geld verfügbar ist – also zum Beispiel kurz nach Eingang des Gehaltes oder der Rente. Dann sei es auch egal, zu welchem Zeitpunkt des Monats das geschieht. „Hier noch mehrere Tage oder Wochen abzuwarten, kostet im Zweifel mehr Rendite als es bringt“, resümiert Kielkopf.