LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in WirtschaftLesedauer: 3 Minuten

Edelmetall-Experte analysiert Warum 2023 ein starkes Jahr für Silber wird

Silber-Verarbeitung
Silber-Verarbeitung: Das Edelmetall wird unter anderem bei der Herstellung von Solarzellen verwendet. | Foto: Imago Images / ITAR-TASS

Was spricht 2023 für Silber? Erstens: Als Edelmetall folgt es dem Goldpreis, der dieses Jahr auf 2.000 US-Dollar je Unze steigen könnte. Zweitens: Die industrielle Nachfrage nach Silber steigt seit Jahren deutlich. Als Metall mit der höchsten elektrischen Leitfähigkeit wird Silber vor allem für emissionsarme Technologien wie in der Solarindustrie verwendet, deren Entwicklung durch die Energiewende beschleunigt wird.

Die Solarbranche installierte bis 2020 eine Kapazität von 130 Gigawatt (GW) und benötigte dafür 3.142 Tonnen Silber. Das entsprach 12 Prozent der jährlichen Silberproduktion weltweit. Seitdem steigt die Kapazität stetig. Laut der Internationalen Energie Agentur (IEA) könnte sich das Tempo noch beschleunigen: Bis 2027 sollen Panels in einem Umfang von 2400 GW installiert werden – das entspricht den Kapazitäten der gesamten vergangenen 20 Jahre. Die logische Folge: Ein starker Anstieg der Silbernachfrage.

 

Eine weitere schnell wachsende Branche mit hohem Bedarf an Silber ist der Bereich der Elektromobilität. Silber wird zwar nicht in Batterien verbaut, kommt aber bei der Entwicklung von Batterie-Paketen zum Einsatz. Die Batterie eines Elektrofahrzeugs unterscheidet sich in der Tat grundlegend von den Monoblock-Bleibatterien in Verbrennern. Sie besteht aus mehreren Modulen, die in einem Gehäuse sitzen und miteinander verbunden werden müssen. Hierzu verwenden die Automobilhersteller Silber.

Grafik: Silbernachfrage der Automobilbranche (modelliert und real)

>> vergrößern

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Entsprechend belief sich die Nachfrage der Automobilbauer im Jahr 2020 bereits auf sieben Prozent der weltweiten Silberproduktion – zu einer Zeit, als Elektrofahrzeuge gerade einmal fünf Prozent des gesamten Automobilmarktes ausmachten. Laut Bank of America könnte sich der Bedarf der Automobilindustrie bereits bis 2025 verdoppeln.

Elektromobilität kurbelt Silber-Nachfrage an

Die IEA geht davon aus, dass der Marktanteil von Elektrofahrzeugen bis 2030 auf 60 Prozent steigen wird, wenn die Ziele des Pariser Abkommens erreicht werden sollen. Da auch die Batterien im Schnitt immer größer werden, dürfte folglich die Nachfrage nach Silber steigen. Gleichzeitig hat Silber sein maximales Produktionsniveau erreicht.

Aufgrund des Nachfrageüberhangs könnte Silber dieses Jahr zu einem dauerhaften Höhenflug ansetzen. Je nachdem, wie schnell die Energiewende vollzogen wird, könnte der Silberpreis von heute rund 21 US-Dollar bereits bis Ende des Jahres auf über 27 bis 28 US-Dollar pro Unze steigen – ein Preis, den Silber nach der Pandemie erreicht hat.

Über den Autor:
Benjamin Louvet ist als Fondsmanager beim französischen Investmenthaus OFI Invest für den Fonds OFI Financial Investment Energy Strategic Metals zuständig.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion