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Portfolio People Batman auf der Reeperbahn: Andreas Meyer sucht Investments, die andere scheuen

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Aber auch um interessante Unternehmen unter die Lupe zu nehmen, ist er unterwegs, und macht dabei immer wieder mal Entdeckungen jenseits des Business. So etwa Athen, „eine wunderschöne Stadt, die jetzt ganz oben auf der Agenda steht, und zwar für eine Privatreise“. Diese Begeisterung fand ihre Entsprechung bei den Athenern. „Man war perplex und erfreut, einen deutschen Investor zu sehen. Natürlich habe ich die Erwartungen sofort heruntergeschraubt und klargemacht, dass ich für eine Fondsboutique stehe, nicht für DWS oder Union Investment. Und trotzdem war die Freude groß.“

Freuen konnten sich allerdings am Ende auch die Colibri-Investoren: Die Senior-Anleihe von Ellaktor, des größten griechischen Bau- und Infrastrukturkonzerns, kam für 91 Prozent ins Portfolio und wurde einige Monate später für 101 verkauft, was annualisiert auf eine Rendite von über 20 Prozent hinauslief.

Lässiger Auftritt, harte Arbeit

Auch Ellaktor befand sich zur Zeit von Meyers Besuch in Athen in einer Klemme, die im konkreten Fall mit zwei Großaktionären zu tun hatte, die unterschiedliche Interessen verfolgten und nicht zusammenfinden konnten. In dieser Sondersituation setzte sich schließlich einer der beiden durch, und eine sogenannte Change-of-Control-Klausel der Anleihe kam zum Tragen, Meyers Rechnung war aufgegangen. Und wieder war er beteiligt an einem Gesundungsprozess.

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Aufteilung der Regionen

Dieses grundsätzlich aufs Positive ausgerichtete Mindset – „ach, diese Anglizismen“, sagt Meyer – schlägt sich natürlich auch in Investmentgrundsätzen nieder. Generell werden keine Short-Positionen im FS Colibri Event Driven Fonds gehalten. „Ich möchte nicht davon profitieren, wenn es mit einem Unternehmen bergab geht“, macht Meyer klar, Morbidität ist nicht sein Ding.

Lässigkeit schon, zumindest, was den Auftritt angeht. Aktuell arbeitet das Dreier-Team des Start-ups in einem Coworking-Space am Rödingsmarkt, nahe dem Hamburger Hafen. Andere Mieter im historischen Klöpperhaus sind unter anderem Tiktok Deutschland und Twitter. Wenn Meyer in Hoodie und Sneakers hier über die Flure geht, passt er nicht nur rein äußerlich ins soziale Biotop. Allerdings kann er auch anders, wenn es das Business verlangt und ein formelleres Erscheinungsbild bei Treffen mit institutionellen oder vermögenden Privatkunden angebracht ist.

So stieß er als Anzugträger letztlich auf blankes Erstaunen beim Mitarbeiter eines anderen Unternehmens im Haus. Dem raunte er im Vorbeigehen zu: „Du kennst doch die Geschichte von Bruce Wayne und Batman ...“ Tatsächlich dürfte man Meyer die Fledermaus nie abnehmen, aber schon zeichnet sich beflügelter Zuwachs bei Fountain Square an: Die Wortmarke Toucan ist für den nächsten aufzulegenden Fonds jedenfalls geschützt.

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