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Anhebung der Strafzinsen Wie sich die Schweiz auf einen Brexit-Tsunami vorbereitet

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Am Donnerstag steht die vierteljährliche Zinsentscheidung der SNB an. Da die Sitzung genau eine Woche vor dem Referendum in Großbritannien stattfindet, sind Änderungen am geldpolitischen Kurs unwahrscheinlich. Neben einem unveränderten Einlagensatz rechnen Ökonomen auch damit, dass sie das Ziel für den Dreimonatslibor in Franken in der Spanne von minus 0,25 Prozent und minus 1,25 Prozent belässt, wie von Bloomberg zusammengestellte Daten zeigen.

Die Zentralbank wird am 16. Juni auch überarbeitete Prognosen für Wachstum und Inflation bekanntgeben, und Jordan und seine Kollegen im SNB-Direktorium Fritz Zurbrügg und Andrea Maechler werden in Bern vor die Presse treten. Nur ein paar Stunden später folgt die Zinsentscheidung der britischen Notenbank, deren Governeur Mark Carney davor gewarnt hat, dass ein Votum für einen EU-Austritt eine Rezession auslösen könnte.
In Großbritannien zeigen die Umfragen, dass noch nichts entschieden ist.

Nach Einschätzung der 22 Ökonomen, die diese Frage beantworteten, kann die SNB ihren Einlagensatz auf bis zu 1,25 Prozent senken, bevor die Anleger damit beginnen, Bargeld zu horten, um dem Strafzins zu entgehen. Was Interventionen am Devisenmarkt angeht, die die SNB auf dem Höhepunkt der Griechenlandkrise vor einem Jahr untypischerweise eingestanden hatte, sind die Umfrageteilnehmer der Meinung, dass die Zentralbank ihre Bilanzsumme auf 140 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung ausbauen kann.

„Wir sind der Ansicht, dass die SNB noch viel mehr intervenieren kann, bevor ihre Glaubwürdigkeit infrage gestellt wird“, sagte Cornelia Luchsinger von der Zürcher Kantonalbank. „Im Moment wird die Politik der SNB weitgehend unterstützt - selbst mit einer kontinuierlich steigenden Bilanzsumme.“

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