Anlage-Atlas von Comdirect Auf dem Land gibt es mehr Aktionäre
Nur 1,6 Prozent der Ostdeutschen halten Anteile an einem Investmentfonds. Das ist Ergebnis einer Analyse der Commerzbank-Tochter Comdirect. Demnach besitzt in den Landkreisen Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens nicht einmal jeder Zwanzigste Aktien oder Fondsanteile. So wenig Wertpapierbesitz gibt es in den westlichen Bundesländern sonst nur im Saarland.
Insgesamt seien die Deutschen Wertpapiermuffel, lautet das Fazit der Studienautoren. Und unterfüttern das mit Zahlen: Nur jeder achte Bundesbürger investiert demnach in Fonds. In Aktien sogar nur jeder dreizehnte.
Interessantes Detail: Auf dem Lande vertrauen mehr Menschen ihr Geld Aktien und Fonds an als in der Großstadt. So halten deutschlandweit im Schnitt zwar rund 13 Prozent der Menschen Anteile an einem Fonds. Betrachtet man die größeren deutschen Städte isoliert, sind es dort allerdings nur etwa 7 Prozent.
Das auf den ersten Blick überraschende Ergebnis führen die Studienautoren auf ein Einkommensgefälle zurück: In ländlicheren Gebieten verfügten Menschen über ein höheres Haushaltseinkommen. Wo mehr ist, werde eben auch mehr am Kapitalmarkt investiert.
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Wenig erstaunlich wiederum: Die auf die Einwohner gerechnet meisten Aktionäre und Fondsanteilsinhaber haben die Stadt München und ihr Umland. Immerhin ist die süddeutsche Metropole auch für hohe Einkommen berühmt.
Der sogenannte Anlage-Atlas der Comdirect basiert auf Daten des Beratungsunternehmens Acxiom. Dieses hat im Mai 2018 in einer umfangreichen Analyse Daten zu Bevölkerungsstruktur, Einkommen, Wertpapierbesitz und Anlageverhalten in Deutschland erhoben und diese für die Comdirect-Studie miteinander verknüpft.