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Anlage Mythos Sollte man antizyklisch investieren?

Jens Kummer, Mars Asset Management
Jens Kummer, Mars Asset Management
Die beiden Schulfreunde Kontradius und Trendy diskutieren regelmäßig, welche Aussichten die einzelnen globalen Aktienmärkte haben. Kontradius meint, dass niedrige Inflationsraten und die geldpolitische Stimulierung die Aktienkurse nach oben treiben müssen. Zudem wächst die Weltwirtschaft bei hervorragender konjunktureller Ausgangslage und die Unternehmen sind profitabel. Die Kursrückschläge der letzten Wochen sollten deshalb genutzt werden, um sich noch stärker mit Aktien einzudecken.

Trendy ist skeptisch. „Die Aussichten für ein sorgenfreies 2015 stehen nicht eben gut. Krisen haben sich immer sukzessive in einer Gemengelage verschiedener Problemstränge gebildet. Da in den letzten Wochen mehr Aktien verkauft als gekauft wurden, sind die Aktienkurse gesunken. Für mich sind gesunkene Kurse ein Warnsignal.“

Man kann es drehen und wenden, wie man will. Im Kern geht es um die Frage: Soll man bei fallenden Kursen trendfolgend Aktien verkaufen oder antizyklisch kaufen? Eine erste Antwort liefert die nachfolgende Grafik, die die jährliche Performance von Anlagestrategien aufzeigt. Die Wertentwicklung des Dax seit 1970 von 6,3 Prozent ist waagerecht abgebildet. Eine alternative Anlagestrategie verkauft immer die Aktien des Dax, wenn der Vormonat (Formierungszeitraum) eine negative Wertentwicklung verzeichnete. Weitere Anlagestrategien betrachten längere Formierungszeiträume (bis zu 60 Monaten) zur Beurteilung, ob sich ein Markt in einer Bullen- oder Bärenphase befindet.
Die Anlagestrategien, die sehr kurzfristig den Trend des Aktienmarktes beurteilen und daraufhin handeln, haben eine deutlich schlechtere Performance als die Buy-and-Hold-Strategie. Zudem treten durch das ständige Investieren-Deinvestieren hohe Handelskosten auf.

Die Wertentwicklung steigt jedoch wieder an, wenn Bullen- oder Bärenphasen auf Sicht von 4 bis 14 Monaten beurteilt werden. Über diese Zeithorizonte besteht eine Trendkontinuität, deren Anlageerfolg auch nach Abzug von Transaktionskosten für die Bildung und Auflösung der Portfolios signifikant ist.
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