Anlageausblick von iShares „Zeit für mehr Stabilität im Portfolio“
Die Weltwirtschaft ist weiterhin auf Wachstumskurs, angetrieben vor allem durch ein überdurchschnittlich starkes Wachstum in den Vereinigten Staaten. Zwar sorgt der freigiebige Umgang mit US-Steuergeld weiterhin für gute Stimmung, doch die aktuellen Entwicklungen an der Wall Street – unter anderem eine Folge der Leitzinssteigerungen durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) – bringen Unruhe. Die fortgesetzten Spannungen im weltweiten Handel tun ihr Übriges und sorgen auch nicht gerade für ein größeres Anlegervertrauen. Worauf müssen sich Anleger nun vermutlich einstellen? Wir identifizieren drei zentrale Themen, die für das vierte Quartal wichtig sind.
1. Thema: Breiteres Spektrum möglicher Wachstumsszenarien
Analysten von iShares sind davon überzeugt, dass das globale Wachstum weiterhin über dem Trend liegen kann, auch wenn sich die Bandbreite möglicher makroökonomischer Entwicklungen bis 2019 vergrößert.
Schwellenländer: Asien im Fokus
Wir bevorzugen nach wie vor Aktien aus Schwellenländern, auch wenn sie im Jahr 2018 bisher unterdurchschnittlich abgeschnitten haben. Tatsächlich hat die Verkaufswelle in aufstrebenden Volkswirtschaften die Bewertungen aus unserer Sicht attraktiver gemacht. Der Abschlag von 28 Prozent auf US-Aktien scheint basierend auf dem für die nächsten zwölf Monate erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bestechend. Wir glauben, dass die Bewertungen in Emerging Markets (EM) die starken Wachstumsaussichten nicht spiegeln und insofern eine Chance darstellen.
Zusätzlich zum Bewertungsabschlag unterstützen robuste Fundamentaldaten unsere Übergewichtung der EM. Faktoren wie ein geringer Verschuldungsgrad des öffentlichen Sektors, ein begrenzter externer Finanzierungsbedarf und flexible Wechselkurse können dazu beitragen, wirtschaftliche Erschütterungen abzufangen. Zudem waren die Erträge in den Schwellenländern solide. Schätzungen deuten darauf hin, dass in den nächsten zwölf Monaten das Ertragswachstum der Schwellenländer schneller verlaufen wird als in den Industrieländern.
Innerhalb der EM haben wir aufgrund der Leistungsbilanzüberschüsse eine Präferenz für Asien. Insbesondere bevorzugen wir Indien wegen der langfristig angelegten Strukturreformen und China mit seinen kurzfristigen Lockerungsmaßnahmen.
Industrieländer: USA erhalten Zuschlag
Die USA bleiben unsere bevorzugte Anlageregion in Bezug auf Aktien aus Industrieländern. Wir sehen dort Potenzial für starkes Ertragswachstum und halten eine erfreuliche Überraschung beim Wirtschaftswachstum für möglich. Das annualisierte Wachstum des Bruttoinlandsprodukts der USA, das im zweiten Quartal 4,2 Prozent erreichte, ist ein weiteres Argument für eine gute Entwicklung. Dabei ist das Plus nur einer von mehreren Indikatoren, die in diesem Jahr die Markterwartungen übertroffen haben. Die US-Wirtschaft befindet sich in einer spätzyklischen Wachstumsphase. Daher bevorzugen wir insbesondere Technologietitel und den Faktor Momentum.
Europa deutlich untergewichtet
Wir bleiben bei unserer Untergewichtung europäischer Aktien. Einen Kurswechsel würden wir hier nur bei günstigeren Bewertungen und einer Beschleunigung des Wirtschaftswachstums vornehmen. Die heikle politische Lage in Europa hat sich zwar im Vergleich zum zweiten Quartal leicht entspannt, drückt aber weiterhin auf die Stimmung. Die neue Anti-Establishment-Regierung in Italien hat zu Unsicherheit und Marktvolatilität geführt. Zudem sind Fragen rund um die italienische Haushaltsplanung und die Einhaltung der EU-Haushaltsdisziplin weiterhin offen. In Deutschland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel an Boden verloren. Die Krise in der Türkei hat Schwachstellen bei einigen Banken in der Eurozone aufgedeckt und sorgt nach wie vor für Volatilität.