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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 4 Minuten

Anlagen in Staatsanleihen „Auch Staaten müssen unter ESG-Kriterien beurteilt werden“

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Bereits 2007 entwickelte DPAM ein eigenes Analysemodell zur Einschätzung der Nachhaltigkeit von OECD-Staaten, das seit 2013 im Wesentlichen auch für Schwellenländer Anwendung findet. Im Zentrum der halbjährlich aktualisierten ESG-Untersuchung, die von externen unabhängigen Spezialisten unterstützt wird, stehen neben dem Hauptkriterium ‚Transparenz und demokratische Werte‘ die Faktoren ‚Umwelt‘, ‚Wirtschaft‘, Bildung und Innovationen‘ sowie ‚Gesundheit und Vermögensverteilung der Bevölkerung‘.

Wie wichtig es ist, Staaten anhand ihrer Nachhaltigkeit unter die Lupe zu nehmen, lässt sich an den Beispielen des OECD-Staates Japan sowie des Schwellenlandes Brasilien darstellen.

Defizite in Japan

In den letzten zehn Jahren konnte Japan die untere Hälfte der Nachhaltigkeits-Rangliste der OECD-Mitgliedstaaten nicht verlassen. Ein Blick auf die Schlüsselindikatoren für das Land zeigt die Schwäche in Bezug auf Bevölkerung, Gesundheitsversorgung und Vermögensverteilung. Vor allem mit Blick auf die Umwelt sind die Ergebnisse enttäuschend. Als ressourcenarmes Land stellt Energie eine der größten Herausforderungen dar.

Japan begann Mitte des 20. Jahrhunderts mit dem Ausbau der Kernenergie und machte sie zu einer seiner Prioritäten in den 70er Jahren. Bis 2010 machte diese Energiequelle über 25 Prozent der Stromerzeugung aus, mit dem Ziel, diese auf 40 Prozent zu steigern. Erneuerbare Energien wurden dementsprechend systematisch vernachlässigt. Heute entfallen auf sie nur sieben Prozent der gesamten Stromerzeugung. Dies ist im Vergleich zu Ländern wie Dänemark mit einem Anteil erneuerbarer Energien von 65 Prozent verschwindend gering. 

 

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