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Multi-Asset-Portfolios Anlagestrategien für die Spätphase des Konjunkturzyklus

Von Lesedauer: 9 Minuten
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Wir finden Währungen aus Schwellenländern, die an den Rohstoffpreisen hängen, besonders attraktiv, da sie aktuell einen Carry bieten, der sich auf einem Jahrzehnthoch befindet. Gleichzeitig winken höhere Kurse. So weist unser ausgewählter Korb von Schwellenländer-Währungen laut Daten von Bloomberg derzeit eine Rendite von mehr als 6,5 Prozent auf (siehe Grafik 3). Im Gegensatz zu Aktien und Anleihen, die in einem Umfeld steigender Zinsen eher unter Druck geraten, können ausgewählte Schwellenländer-Währungen von höheren Zinsen profitieren. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass viele Schwellenländer ihren Zyklus von Zinserhöhungen vor den Industrieländern eingeleitet haben und unseres Erachtens auch bei steigenden Zinsen in den Industrieländern einen attraktiven Renditevorteil behalten dürften. Neben dem überzeugenden Renditeprofil sind die Bewertungen vieler Schwellenländer-Währungen so attraktiv wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. So werden einige der von uns gehaltenen Währungen laut dem internen Bewertungsmodell von PIMCO mit einem Abschlag von bis zu 50 Prozent auf den Marktwert gehandelt.

Grafik 3: Ein Korb mit Schwellenländer-Währungen kann attraktive Renditemerkmale bieten

Der Krieg in der Ukraine bedeutet einen massiven Angebotsschock für die Rohstoffmärkte. Da Sanktionen und andere Erschwernisse den Handel mit Russland einschränken, müssen die Importeure alternative Quellen für Energie, Metalle und landwirtschaftliche Erzeugnisse finden. Die Sanktionen werden unseres Erachtens noch einige Zeit in Kraft bleiben. Das sollte große Rohstoffexporteure in die Lage versetzen, auf absehbare Zeit von der stabilen Nachfrage und den höheren Preisen zu profitieren. Und schließlich sollten auch die Währungen dieser Länder davon profitieren.

Die meisten Währungen in unseren Multi-Asset-Portfolios sind die von großen Rohstoffexporteuren in Schwellenländern und auch Industriestaaten. Jedes dieser Länder spielt eine wichtige Rolle als Ersatzquelle für ehemals aus Russland stammende Rohstoffe (siehe Grafik 4). Zum Beispiel gefallen uns die Währungen bestimmter lateinamerikanischer Staaten, die Öl, Metalle, Erze und Agrarrohstoffe exportieren.

Grafik 4: Höhere Preise dürften den Währungen der Rohstoffexporteure zugutekommen

Der Ukraine-Konflikt stellt für die weltweite Energiewende eine Belastung dar. Denn nun ist Energieunabhängigkeit (neben Klimaneutralität) ebenfalls eine Priorität. Russland hat einen Anteil von 14 Prozent an der weltweiten Ölversorgung und ist der zweitgrößte Produzent von Erdgas. Russland gilt nicht mehr als zuverlässiger Lieferant. Europa, das 40 Prozent seines Erdgases aus Russland importiert, versucht, andere Energiequellen anzuzapfen, doch ist es schwierig, solche zu finden. Die Ausgaben für Investitionen im Energiesektor hinken im Vergleich zu anderen Branchen weltweit hinterher. Auch die Lagerbestände bei Energie- und Industrierohstoffen sind niedrig. Das schafft die Voraussetzungen für einen Markt, der möglicherweise über einen längeren Zeitraum hinweg strukturelle Defizite aufweisen wird.

Diese Dynamik dürfte die Rohstoffpreise auf absehbare Zeit hochhalten. In unseren Multi-Asset-Portfolios haben wir deshalb eine taktische Exposure in Rohstoffen wie Öl aufgebaut. Langfristig hat dieser geopolitische Konflikt die Argumente für „grüne“ Energie sogar noch verstärkt. Wir sehen weiterhin viele attraktive Chancen, um in Sektoren zu investieren, die auf lange Sicht von diesem Wandel profitieren werden.

Schlussfolgerungen für Anlagen

Wir von PIMCO sind davon überzeugt, dass sich die Wirtschaft in der Spätphase der Expansion befindet – wir investieren entsprechend. Auch wenn es immer wieder schwierig ist, den Wendepunkt des Konjunkturzyklus vorherzusagen, sind wir der Meinung, dass es einen Leitfaden gibt, an dem sich Anleger beim Aufbau von Multi-Asset-Portfolios orientieren können. In einer Welt, in der sich das Wachstum verlangsamt, sich die Finanzierungsbedingungen verschlechtern, die Inflation steigt und die geopolitischen Spannungen zunehmen, sollten sich Anleger sowohl an den Aktien- als auch an den Anleihenmärkten auf Unternehmen mit höherer Qualität konzentrieren – auf Firmen, deren Geschäftsmodelle auch in schwierigeren Zeiten funktionieren. Anleger sollten sich ferner in Anlageklassen engagieren, die weiteren Preisdruck abmildern können, wie etwa Rohstoffe und Schwellenländer-Währungen. Schließlich können sich Anleger auf neuerliche Marktvolatilität vorbereiten, indem sie ein Engagement in Anlageklassen beibehalten, die bei einer „Flucht in Qualität“ die Portfolios tendenziell diversifizieren, wie zum Beispiel Duration, und die als trockenes Pulver dienen können, um aus Marktverwerfungen Kapital zu schlagen, wie zum Beispiel Cash. Diese Leitlinien für die Spätphase des Konjunkturzyklus erfordern eine sorgfältige Portfolio-Konstruktion und die Fähigkeit, flexibel zu bleiben, wenn Risiken auftauchen oder sich Chancen ergeben.

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