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Anlagetrends China, Japan und Saudi-Arabien im Umbruch

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Japan: Lang lebe die Arbeitskraft

Japan hat die älteste Bevölkerung der Welt und mit 28 Prozent den höchsten Anteil an über 65-Jährigen. Im Jahr 2050 könnten auf einen Rentner nur noch 1,5 Erwerbstätige kommen, blickt die Weltbank voraus.

Eine der größten Herausforderungen für Japan ist der Mangel an Arbeitskräften. Denn die Bevölkerung altert nicht nur, sie schrumpft auch. Laut Schätzungen der Regierung könnte die Bevölkerung von derzeit 127 Millionen bis 2060 auf 86 Millionen fallen.

Die Bevölkerung Japans schrumpft, der Anteil der Senioren steigt

Kurzfristig könnten Frauen im erwerbsfähigen Alter dem chronischen Mangel an Arbeitskräften entgegenwirken. Wären Frauen so häufig erwerbstätig wie Männer, könnte das Wirtschaftswachstum um fast 13 Prozent steigen, hat die „Japan Times“ berechnet. Um das zu erreichen, müsste Japan jedoch einige langjährige Probleme aufarbeiten, darunter den Mangel an einer erschwinglichen Kinderbetreuung.

Mehr Zuwanderung wird unumgänglich

Auch Arbeitskräfte aus dem Ausland könnten kurzfristig Abhilfe schaffen. Die Zuwanderung ist und bleibt zwar ein umstrittenes Thema in Japan, die Regierung hat zuletzt jedoch die Aufenthaltsregeln für Fachkräfte aus bestimmten Branchen gelockert. Vergangenes Jahr erreichte die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte in Japan 1,28 Millionen, ein Anstieg von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtete die „Financial Times“. Dennoch bleibt Japan beim Anteil der ausländischen Arbeitskräfte weit hinter Deutschland zurück.

Japan setzt auf Langlebigkeit

Eine alternde Bevölkerung ist eine große Herausforderung für einen Staat. Premierminister Shinzo Abe hat sich für die Flucht nach vorn entschieden und einen „Rat zur Gestaltung des 100-jährigen Lebens“ zusammengestellt. Viele Empfehlungen der Expertenrunde zielen letztendlich darauf ab, Senioren länger im Job zu halten.

Abe will daher das Rentenalter schrittweise auf 70 Jahre oder mehr anheben. Dazu müssten jedoch zuerst das Arbeitsrecht und die auf dem Dienstalter basierenden Gehaltsmodelle überarbeitet werden.

Laut einer Umfrage von 2017 sagten 37 Prozent der japanischen Jugendlichen, dass sie erwarteten, ihr ganzes Leben lang zu arbeiten. Das mag pessimistisch klingen, die Regierung tut jedoch ihr Bestes, um ihnen genau das zu ermöglichen.