Technologie-Aktien im Depot Anleger brauchen Unternehmen mit Veränderungspotenzial

Nur weil ein Unternehmen innovativ ist, bedeutet das nicht, dass es auch eine kluge Investition darstellt. Das WLAN beispielsweise hat große Veränderungen bewirkt, doch diese bahnbrechende Innovation ließ sich nicht unmittelbar in eine langfristige Investitionschance bei einem bestimmten Unternehmen umwandeln. Aktienanleger sollten daher in der Lage sein, zwischen Eintagsfliegen und dauerhaften Durchbrüchen zu unterscheiden.
Die Auswirkungen von Disruptoren sind weit über die Grenzen des Technologiesektors hinaus zu spüren. Bahnbrechende Entwicklungen und Anwendungen nutzen auch Unternehmen im Gesundheitswesen und Konsumgütereinzelhandel sowie im Medien-, Finanz-, Energie- und Industriebereich. Hierdurch erhalten Anleger einen breiteren Zugang zu neuen Wachstumschancen.
Was ein innovatives Unternehmen zu einer guten Investition macht
Investierbare Disruptoren haben große vorhandene – oder neu geschaffene – Märkte, die mit Spannung auf ihre Innovationen warten. Sie haben stark differenzierte Produktpaletten, die für eine dauerhaftere Profitabilität sorgen und sie dank hoher Eintrittsbarrieren besser vor Wettbewerbern schützen. Unternehmen, die von Netzwerkeffekten profitieren – unter anderem der Tendenz, die Kundenreichweite exponentiell zu vergrößern, wodurch künftige Monetarisierungschancen geschaffen werden – sind dabei besonders interessant.

1.200% Rendite in 20 Jahren?
Unserer Ansicht nach liegt der optimale Zeitpunkt für eine erfolgreiche Investition in der schnellen Wachstumsphase. An diesem Punkt ist das Wachstumspotenzial sehr stark und lang anhaltend. Dies war bei der Einführung von Smartphones und Streaming-Medien zu beobachten und wir sehen es jetzt bei der Einführung von Elektrofahrzeugen, der Robotik, dem Cloud-Computing und den digitalen Zahlungen.
Wachstum rechtfertigt hohe Bewertungen
Es kommt häufig vor, dass Anleger die hohen Bewertungen mancher innovativer Unternehmen infrage stellen. Doch wir sind der Ansicht, dass die Bewertung eines Unternehmens auch durch seine Wachstumsgeschwindigkeit gerechtfertigt sein muss. Die F&E-Investitionsquote war bei innovativen Unternehmen schon immer ein guter Indikator für zukünftiges Wachstum. Das heißt, dass einige Disruptoren zum heutigen Preis teuer erscheinen mögen. Doch wenn die höheren Preise in der Zukunft mit den schnell steigenden Gewinnen Schritt halten, sind unserer Meinung nach die Kosten für das Wachstum angemessen.
Über die Autorin:
Lei Qiu arbeitet als Portfoliomanagerin des Aktienfonds AB International Technology Portfolio und Senior Research-Analystin für thematische und nachhaltige Aktien beim Asset Manager Alliance Bernstein. Von 2009 bis 2011 war sie als Portfoliomanagerin bei Phidias Capital Management tätig. Zuvor sammelte sie Erfahrungen als Analystin bei Goldman Sachs und Chilton Investment.