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Aktualisiert am 08.09.2022 - 16:45 Uhrin Asset AllocationLesedauer: 4 Minuten

Rekordwert Anleger setzen vermehrt auf Differenzkontrakte

Ein Blick auf München
Ein Blick auf München: Das Forschungsinstitut CFIN Research Center for Financial Services hat in der Stadt seinen Sitz. | Foto: Imago Images / Zoonar

Das CFIN Research Center for Financial Services führt jährlich eine Marktstudie zum Handel mit Differenzkontrakten (Contracts for Difference, CFD) durch. Ergebnis der jüngsten Ausgabe für 2021: Das Handelsvolumen mit CFDs hat in Deutschland im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht, es betrug 2.294 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ist zugleich der höchste Wert, seit das Forschungsinstitut die Daten erhebt.

„Die Marktvolatilität ist vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage enorm hoch. In einem solchen Umfeld greifen Anleger besonders oft auf CFDs zurück“, erklärt sich Rafael Neustadt, Vorstandsvorsitzender des Contracts for Difference Verbands, das gute Ergebnis.


Dax als beliebtester Aktienindex

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Am häufigsten handelten Kunden CFD-Kontrakte, deren Basiswert jeweils ein Aktienindex ist. So gingen 87,5 Prozent des gehandelten Volumens auf das Konto von Dax, Dow Jones und Co. Mit 50,3 Prozent war der Dax der mit Abstand beliebteste Basiswert unter den Indizes, wobei er leicht an Zuspruch einbüßte, im Vorjahr lag er noch bei 57,2 Prozent.

Dafür legte der Nasdaq deutlich zu, von 6,1 auf 12,1 Prozent. Die Anzahl der Transaktionen ging im Jahr 2021 allerdings gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück, um rund 22 Prozent auf rund 72 Millionen Orders. Die Ursache sehen die Analysten in der  extremen Volatilität im Corona-Jahr 2020, welche die Anleger zu einer überdurchschnittlich hohen Aktivität animiert hatte. Insbesondere in den ersten beiden Quartalen 2020 sahen die Aktienmärkte hohe Kursschwankungen. 

Dass trotz dieses Rückgangs gegenüber 2020 dennoch ein Rekordwert beim Gesamtvolumen erzielt wurde, liegt am deutlich gestiegenen durchschnittlichen Volumen pro einzelne Transaktion. Dieses stieg um rund 40 Prozent auf knapp 32.000 Euro an. „Im ersten Corona-Jahr 2020 waren die Anleger zwar in Summe sehr aktiv, aber eher zögerlich bei der Höhe des einzelnen Trades. Diese Unsicherheit hat 2021 abgenommen, zudem stand den Anlegern nun mehr Anlagekapital zur Verfügung – daher rührt die Zunahme beim durchschnittlichen Transaktionsvolumen“, interpretiert Neustadt.

Anzahl an CFD-Konten um 12 Prozent gestiegen

Die Beliebtheit der CFDs zeigt sich auch in der Anzahl der CFD-Konten in Deutschland: Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie 2021 um 12 Prozent auf rund 292.000. Der CFD-Verband sieht trotzdem noch Optimierungspotenzial, insbesondere bei den Rahmenbedingungen des Markts.

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