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Aktualisiert am 08.09.2022 - 16:45 Uhrin Asset AllocationLesedauer: 4 Minuten

Rekordwert Anleger setzen vermehrt auf Differenzkontrakte

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So zeigt eine Investorenumfrage des Verbands, dass Anleger vor allem mit den rechtlichen Vorgaben unzufrieden sind. Von den rund 2.000 Anlegern bewerteten knapp drei Viertel die politischen und steuerlichen Maßnahmen in Deutschland zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge kritisch.

71 Prozent würden bei einer weiteren regulatorischen Verschärfung den CFD-Handel einstellen. 73 Prozent der Befragten stimmten aber darin überein, dass CFDs zu einer Verbesserung der deutschen Anlagekultur beitrügen. Das starke erste Quartal 2022, bedingt durch den Ukraine-Krieg, täusche jedoch nicht über die berechtigen Sorgen der Anbieter hinweg, dass sich viele Anleger aufgrund der Steuerthematik aus dem CFD-Handel zurückziehen könnten, so der Verbandschef.


Verband fordert zusätzliche Anlegerkategorie

Auf regulatorischer Ebene macht sich der Verband für die Einführung einer neuen Kategorie von Anlegern stark: den semi-professionellen Anleger. Dieser solle die bisherigen Kategorien von „professionellen“ und „privaten“ Anlegern ergänzen. 

In seiner Umfrage sieht sich der CFD-Verband darin bestätigt: 77 Prozent der Befragten zeigen sich für eine Registrierung als semi-professioneller Anleger offen, 85 Prozent würden einem Online-Eignungstest zustimmen. Durch die Einführung des semi- professionellen Anlegers sieht der Verband die Möglichkeit, Anlegern größere Handelsfreiheiten einzuräumen– unter der Voraussetzung, dass diese Anleger über fortgeschrittene Produktkenntnisse und langjährige Handelserfahrungen verfügten.

Zu den Erfahrungen und den Vorlieben von CFD-Anlegern liefert die Studie ebenfalls Ergebnisse. So zeigen sich hohe Erfahrungswerte sowohl bei professionellen Anlegern – 96 Prozent handeln länger als zwei Jahre – als auch bei Privatanlegern mit 66 Prozent. 85 Prozent der Befragten setzen sich täglich mit der eigenen Geldanlage auseinander. Und fast die Hälfte gab an, mehr als 100 Trades im vergangenen Jahr gemacht zu haben.

Laut der CFD-Marktstudie schätzen Anleger insbesondere die Verständlichkeit von CFDs, aber auch die Versorgung mit Echtzeit-Kursen und die Möglichkeit, sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen zu können. Auch beim Thema Risiko sind sich die Investoren einig: So schätzen zwar insgesamt 92 Prozent der Befragten ihren Handelsstil als mindestens offensiv ein. Allerdings werden CFDs auch zur Absicherung von Portfolien und Depots eingesetzt. Auffallend ist zudem, dass die Nutzung von aktivem Risikomanagement im Vergleich zu 2020 sprunghaft von 70 auf 88 Prozent gestiegen ist, wofür unterschiedliche Ordertypen zur Absicherung genutzt werden.

Die in der Studie untersuchten CFDs gelten gemeinhin als hochspekulative Anlageprodukte, sie kommen jedoch auch als Absicherungsinstrumente zum Einsatz. Da sie Anlegern hohe Verluste bis hin zu Totalverlusten bescheren können, werden sie gemeinhin nur für erfahrene Investoren empfohlen. 

Über die Studie:

Seit 2015 gibt das CFIN Research Center for Financial Services mit der CFD-Marktstudie jährlich wichtige Einblicke in den Markt der Differenzkontrakte in Deutschland. Die Studie basiert auf einer repräsentativer Umfrage unter 2.000 Investoren. Die Erhebung bezieht sich auf den deutschen Markt und auf in Deutschland ansässige Kunden. Zur Berechnung des Gesamtmarkts wurden Daten bei den beteiligten Unternehmen Comdirect, Consorsbank (BNPP), FX Flat, Flatex, GBE Brokers, IG Europe, Onvista Bank, S Broker, Vitrade und WH Selfinvest erhoben.

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