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Interview mit Mark Phelps, AllianceBernstein „Anleger sollten beharrlich, kontinuierlich investieren“

 Mark Phelps, CIO, Global Concentrated Equity, bei AllianceBernstein (AB) im Interview im Berliner Hotel de Rome: „Ab 20 Aktien ist eine generell ausreichende Diversifikation gegeben“
Mark Phelps, CIO, Global Concentrated Equity, bei AllianceBernstein (AB) im Interview im Berliner Hotel de Rome: „Ab 20 Aktien ist eine generell ausreichende Diversifikation gegeben“ | Foto: Barbara Schmidt

der fonds: Herr Phelps, welche Wirkungen hat der Brexit auf den breiten Aktienmarkt? Worauf müssen sich Anleger nach dem Brexit einstellen? Was ändert sich konkret auf Anlegerebene?

Mark Phelps: Für Anleger bringt der Brexit viel Frustration mit sich, aber er ist kein Desaster. Die Geschäfte der Unternehmen laufen weiter. London und Brüssel haben sich darauf geeinigt, dass nach dem britischen EU-Austritt im März 2019 eine Übergangsphase bis Ende 2020 gelten soll. Die Unternehmen haben also genügend Zeit, um sich auf den Brexit einzustellen.

Dennoch wird sich der Brexit natürlich bemerkbar machen. Großbritannien wird, meiner Meinung nach, ein geringeres Wachstum ausweisen als es ohne Brexit zu erwarten gewesen wäre.

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In welchem Umfang könnten sich Wachstumseinbußen einstellen?

Phelps: Das britische Wachstum könnte im Laufe mehrerer Jahre um jeweils 50 Basispunkte zurückgehen. Diese persönliche Einschätzung hat sich aus den vielen Gesprächen mit Unternehmen ergeben. Der Hintergrund: Die Unsicherheit, die durch den Brexit entsteht, könnte Investoren in Großbritannien bremsen. Sie dürften ihre Investitionen in Zukunft noch genauer kalkulieren und mit Verzögerungen tätigen.

Zukünftig wird die eng mit der Europäischen Union verzahnte britische Volkswirtschaft vor dem Hintergrund des Brexit mit Reibungsverlusten verschiedener Art konfrontiert. Verzögerungen kosten Geld, die Wettbewerbsfähigkeit sinkt. Selbst wenn das Pfund Sterling gegenüber dem Euro abwertet – Investoren werden sich genau überlegen, ob sie in und mit Großbritannien Handel treiben, wenn sie andere, einträglichere Alternativen haben. 

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