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ICM-Chef Norbert Hagen Anleger sollten europäische Aktien übergewichten

Von in MärkteLesedauer: 3 Minuten
Bulle und Bär vor der Frankfurter Börse
Bulle und Bär vor der Frankfurter Börse: Europäische Aktien sind aktuell aussichtsreich. | Foto: Imago Images / Jan Huebner

Auf Sicht von ein, drei, fünf und zehn Jahren ist der Dow Jones deutlich besser gelaufen als der Dax. Und der deutsche Standardwerte-Index hat zumindest über die Zeiträume von drei, fünf und zehn Jahren wiederum den Euro Stoxx 50 geschlagen. Doch in den kommenden Monaten könnte sich ein anderes, ziemlich neues Bild zeigen. Es weist einiges darauf hin, dass ein regionaler Favoritenwechsel ansteht. Eigentlich signalisiert das höhere Zinsniveau in den USA ein stärkeres Wirtschaftswachstum als in Europa und damit auch ein besseres Umfeld für Aktien. Doch dabei handelt es sich um eine kurzfristige Betrachtung, mittel- bis langfristig bietet Europa die besseren Aussichten.

Das hängt maßgeblich mit der Inflation zusammen. Diese ist in den USA im Juni auf 5,4 Prozent gestiegen. Die monatlichen Veränderungen der Kerninflation beliefen sich in den zurückliegenden drei Monaten sogar auf jeweils 0,8 Prozent, was aufs Jahr hochgerechnet ein Plus von zehn Prozent ergeben würde. So weit wird es sicherlich nicht kommen, aber es ist klar, dass in den Staaten die Verbraucherpreise stark steigen – und zwar deutlich stärker als in Europa.

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Höhere Löhne in den USA

In den Vereinigten Staaten gibt es bereits erste Anzeichen einer Lohn-Preis-Spirale. So haben beispielsweise Fast-Food-Ketten ihren Mindestlohn angehoben oder zahlen zum Teil neuen Arbeitnehmern saftige Antrittsprämien. Gleichzeitig ist es absehbar, dass sich in den USA die Inflation künftig auf einem sehr viel höheren Niveau bewegt als in der Vergangenheit. Denn die Baby-Boomer steigen jetzt massenhaft aus dem Erwerbsleben aus. Wahrscheinlich werden sie ihre Vermögen abbauen, um ihren Lebensstandard zu halten. Immerhin gehört den Baby-Boomen mehr als die Hälfte des Vermögens aller amerikanischen Haushalte.

Wenn sie nach dem Eintritt in den Ruhestand entsparen, trifft eine weitgehend stabile Nachfrage auf eine verminderte heimische Produktion, denn es stehen schlichtweg weniger Arbeitskräfte zur Verfügung. Ein zu langsames Produktivitätswachstum könnte dann dazu führen, dass das gesamtwirtschaftliche Angebot nicht mehr die Nachfrage deckt. Das Ergebnis ist klar: Inflation.

In Europa sieht die Lage ziemlich anders aus. Der Arbeitsmarkt gibt längst nicht eine Lohn-Preis-Spirale her. Gleichzeitig wächst hier die Wirtschaft spürbar langsamer als in den USA. In der EU ist die Inflation zuletzt leicht auf 1,9 Prozent gefallen und entsprach damit genau dem Wert, den die EZB anpeilt.

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