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Vermögensverwalter warnt „Anleger sollten ihre Depots defensiver ausrichten“

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Doch die Anleger adressieren offenbar derzeit vor allem das Risiko, das ein Ein-Produkt-Unternehmen mit sich bringt. Würde man den Gewinn des zweiten Quartals auf das Gesamtjahr hochrechnen, käme die Aktie auf ein Kosten-Gewinn-Verhältnis (KGV) von weniger als fünf. Doch die risikoaversen Anleger fassen den Wert derzeit nicht an.

Risikoausschluss

Selbstverständlich stellt Biontech nur ein einzelnes Beispiel dar. Aber generell machen Investoren derzeit einen weiten Bogen um alles, wo Risiko draufsteht. Die verschiedenen Gefahren werden in den Medien umfangreich thematisiert. Ziemlich weit oben auf der Liste steht Evergrande. Allerdings handelt es sich bei der möglichen Pleite des zweitgrößten und mit mehr als 300 Milliarden Dollar verschuldeten Immobilien-Projektentwicklers hauptsächlich um ein Problem in China.

Anders als bei Lehman Brothers dürften kaum westliche Investoren betroffen sein, falls Evergrande tatsächlich abgewickelt wird. Von diesem nicht unwahrscheinlichen Szenario gehen jedoch indirekte Gefahren auch für die internationalen Finanzmärkte aus.

Projektentwickler wie Evergrande werden in China zu einem guten Teil durch Vorauszahlungen von Wohnungskäufern finanziert. Diese könnten sich künftig sehr viel zurückhaltender verhalten, wenn Evergrande und Co. gegen die Wand fahren und die versprochenen Wohnungen nicht fertigstellen. Gleichzeitig drosselt Peking derzeit die Vergabe von Hypothekendarlehen.

Der mögliche Geldmangel könnte die chinesische Bauwirtschaft erheblich unter Druck setzen, was wiederum das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt erlahmen lassen könnte. Das hätte dann natürlich auch spürbare Auswirkungen auf die westliche Welt.

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