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Biotech-Aktien Anleger sollten sich auch in der zweiten Reihe umsehen

Mitarbeiter eines Labors
Mitarbeiter eines Labors: Biotech-Aktien sind derzeit gefragt, Anleger sollten auch abseits der ganz großen Namen schauen, rät Vermögensverwalter Rainer Beckmann. | Foto: formycon.com
Rainer Beckmann,
Foto: Ficon

Der Gesundheitsmarkt befindet sich weltweit in voller Bewegung: Die Gesundheitsausgaben allein in Deutschland beliefen sich laut dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2018 auf 390,6 Milliarden Euro. Das entspricht mehr als zwölf Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das globale Umsatzvolumen der Gesundheitsindustrie wird auf mehr als vier Billionen US-Dollar pro Jahr geschätzt. Die Tendenz ist steigend. Bis 2030 werden die OECD-Länder im Schnitt voraussichtlich rund 10,2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Gesundheitskosten aufwenden, 1,4 Prozentpunkte mehr als bisher.

Biotechnologie steht dabei besonders im Fokus. In der Biotechnologie werden Organismen, Zellen oder Enzyme für landwirtschaftliche, medizinische oder industrielle Zwecke eingesetzt. Der führende Markt für diesen Zweig der Gesundheitswirtschaft sind zwar die USA (mit Gesundheitsausgaben in Höhe von zuletzt 3,6 Billionen US-Dollar), aber auch in Deutschland ist ein Wachstum spürbar. „Die deutsche Biotechnologie-Branche wächst seit Jahren kontinuierlich und bildet einen zentralen Eckpfeiler für den Aufbau einer biobasierten Wirtschaft“, heißt es beispielsweise beim Bundeswissenschaftsministerium. Daher können Investitionen in Biotech für Anleger sehr interessant sein.

Gerade im Rahmen der Corona-Krise haben Biotechnologieunternehmen ihre Bedeutung gezeigt. Biontech aus Mainz hat bekanntlich einen hochwirksamen Corona-Impfstoff entwickelt, die den Weg aus der Pandemie aufgezeigt hat. Auch Moderna, ein anderer Impfstoffentwickler, ist ein Biotechnologieunternehmen. Und das Tübinger Unternehmen CureVac steht mit einem weiteren Impfstoff in den Startlöchern und lässt damit weitere Kurssprünge erwarten.

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 Ein paar Zahlen dazu: Der „Nasdaq Biotechnology Index“ ist ein Aktienindex, der sich aus Wertpapieren von an der Nasdaq gelisteten Unternehmen zusammensetzt, die gemäß der „Industry Classification Benchmark“ entweder als „Biotechnology“ oder als „Pharmaceuticals“ eingestuft sind und hat in den vergangenen drei Jahren fast 45 Prozent an Wert gewonnen. Auf ein Jahr gesehen weist er einen Sprung von fast 32 Prozent aus. So hat beispielsweise das deutsche Biotech-Wunderkind Biontech innerhalb der vergangenen zwölf Monate mehr als 130 Prozent zugelegt, Moderna sogar fast 270 Prozent.

Und natürlich sind es nicht nur die direkten Profiteure von Corona-Impfungen, die interessante Anlagechancen bieten. Amgen beispielsweise, eines der größten Biotech-Unternehmen der Welt, hat in drei Jahren 49 Prozent zugelegt. Die Formycon AG aus München wiederum ist auf dem Gebiet der sogenannten Biosymilars der interessanteste Wert in Deutschland. Biosymilars der Formycon AG sollen Biopharmazeutika nach Ablauf der Lizenzen ersetzen, und das Unternehmen forscht seit einigen Jahren daran, die derzeit drei weltweit umsatzstärksten Biopharmaka zu ersetzen.

Darüber hinaus arbeitet die Formycon AG an dem Produkt „FYB 207“, das das Eindringen von Corona-Viren in die menschlichen Zellen total verhindert – ein Wundermittel als Ersatz beziehungsweise Ergänzung zu den Corona-Impfstoffen. Es wird jetzt mit größtem Zeitdruck daran gearbeitet, das Mittel durch ein mögliche Notzulassung so schnell wie möglich durch die FDA (USA) und die EMA (Europa) einsetzen zu können. Die Performance spricht dafür: Auf Jahressicht liegt die Wertentwicklung bei 187 Prozent. Sollten alle Biosymilars und das SARS-CoV-2-Produkt „FYB 207“ in Produktion gehen, ist eine wesentlich stärkere Kursentwicklung nicht zu verhindern.

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