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Anleger-Tipp „Das Portfolio nicht auf Bundestagswahl ausrichten!“

Rolf Tilmes, FPSB Deutschland

„Der Ausgang der Wahl kann unterschiedliche Folgen für die Wirtschaft und die Kapitalmärkte haben“, erklärt Rolf Tilmes mit Blick auf die Wahlprogramme der Parteien. „So will die CDU/CSU die Einkommensteuer generell senken und eine Finanztransaktionssteuer einführen, während die SPD nur kleine und mittlere Einkommen entlasten, Großverdiener stärker belasten und die Mietpreisbremse verschärfen will.“

„Ebenfalls eine Senkung der Abgabenlast haben sich die Grünen auf die Fahnen geschrieben, während die Linke nach eigener Aussage für Alternativen zum Kapitalismus kämpft und die Finanzmärkte beschränken will“, so Tilmes weiter. „Die AfD dagegen ist für die Aufhebung von Klimaschutzabkommen und tritt für den Austritt aus der Währungsunion ein, während die FDP für mehr Eigenverantwortung und Liberalisierung steht.“

Prognosen mit Vorsicht genießen

Doch Spekulationen über die künftige Wirtschaftspolitik hierzulande sollten Anleger nicht im Portfolio berücksichtigen, warnt der Vorstandsvorsitzende des deutschen Financial Planning Standards Board (FPSB). „Davon rate ich Anlegern dringend ab.“ Denn: „Zum einen ist der Ausgang solcher Wahlen kaum seriös zu prognostizieren und zum anderen reagieren Börsen, wenn überhaupt, nur kurzfristig.“

Das Portfolio vorab auf mögliche Koalitionen nach dem 24. September auszurichten, bringe Anlegern daher „unter dem Strich nichts“, so Tilmes, der auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School in Oestrich-Winkel ist. Politische Ereignisse wie Wahlen könnten Anleger allerdings als Anlass nehmen, um ihre Investment-Strategie zu überprüfen.

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Strategie regelmäßig überprüfen

„Tatsächlich können sich die politischen Rahmenbedingungen ändern, und deshalb ist es sehr wichtig, das Portfolio regelmäßig zu analysieren und falls nötig anzupassen“, erklärt Tilmes. Dabei sollten sie am besten professionelle Unterstützung durch Finanzberater in Anspruch nehmen, empfiehlt der Vorstandsvorsitzende des FPSB Deutschland.

Als Beispiel nennt er die politischen Folgen des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump, der im Wahlkampf vor etwa einem Jahr einerseits Steuererleichterungen und Ausgabenerhöhungen, andererseits aber auch protektionistische Maßnahmen ankündigte. „Langfristig kann das, wenn es umgesetzt wird, sehr wohl Auswirkungen auf die Kapitalmärkte haben“, gibt Tilmes zu bedenken.

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