Anlegerschutz Schmerzhafte Lehren aus der P&R-Insolvenz
Die Insolvenz der Container-Vermittlungsgesellschaft P&R lehrt uns einmal mehr, wie wichtig eine inhaltliche Abgrenzung offener Publikumsfonds von geschlossenen Fonds im Sinne sogenannter Alternativer Investmentfonds (AIF) und der Vermittlung direkter Sachwertbeteiligungen in der öffentlichen Wahrnehmung ist.
Und zwar sowohl mit Blick auf die Verfügbarkeit entsprechender Kapitalanlagen, als auch hinsichtlich ihrer rechtlichen Ausgestaltungen und der mit ihnen verbundenen Risiken. Nur so kann der Sippenhaft in den Augen der Verbraucher vorgebeugt werden.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Mit dieser Abgrenzung verbindet sich auch die Notwendigkeit, die Zielgruppen und -märkte, mithin den Anlegertypus und die Vermögensstruktur besser als bisher zu definieren, für die sich der Einsatz von AIFs und Sachbeteiligungen tatsächlich empfiehlt.
Finanzindustrie schärfer regulieren
Darüber hinaus müssen wir davon ausgehen, dass das Ausmaß der gesellschaftlichen Betroffenheit von der P&R-Krise – die Rede ist von 52.000 Anlegern und einem Anlagevolumen von mehr als 3 Milliarden Euro – die Politik in ihrem Vorhaben, die Finanzindustrie noch schärfer als bisher zu regulieren, leider tendenziell eher bestätigen wird, als dass es geeignet wäre, zu einer Entspannung beizutragen.
Und schließlich muss die Entwicklung den Anlegern eindrucksvoll vor Augen halten, dass im herausfordernden Markt- und Niedrigzinsumfeld auch vermeintlich niedrig klingende stabile Zielrenditen zwischen 3 bis 4 Prozent pro Jahr mit Risiken verbunden und keineswegs Selbstläufer sind.