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Anlegerstudie zu Schwellenländern: Angst statt Ahnung

Ständig verbreiten die Medien neue Schreckensmeldungen über die Eurokrise. Auch die Zahlungsfähigkeit einiger Eurostaaten scheint weiterhin ungewiss. Gleichzeitig berichten Ökonomen vom Wirtschaftswachstum und stabilen Verhältnissen in den Schwellenländern. Doch trotzdem schätzen knapp 75 Prozent aller Deutschen Investitionen in Schwellenmärkte als mindestens genauso riskant ein, wie Anleihen von Eurostaaten. Das geht aus dem neuen „Emerging-Markets-Investmentbarometer“ hervor, dass die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für die Vermögensverwaltung J. P. Morgan erstellt hat.

38,2 Prozent der Befragten halten Anlagen in Schwellenländer für risikoreicher als Eurostaatsanleihen und 35,9 Prozent für gleichwertig risikobelastet. Nur 4,5 Prozent gehen davon aus, dass Schwellenländerinvestitionen weniger Gefahr bergen. Das verwundert angesichts der Krisenmeldungen aus den Euroländern und den Wachstumsstorys aus den Schwellenmärkten.

Dies wird jedoch durch einen weiteren Befund relativiert: In der gleichen Studie gaben 58,5 Prozent der Befragten an, noch nichts von Emerging-Markets im Bezug auf Finanzen gehört zu haben. Das sind zwar immerhin 2,3 Prozent weniger als in der vorherigen Umfrage, doch trotzdem noch die Mehrheit der Befragten.

Nur 17,1 Prozent der Befragten gaben an, sich gut mit Schwellenländern auszukennen. 24,4 Prozent meinten, den Begriff Schwellenmarkt schon mal gehört zu haben. Damit stieg die Kenntnis über Schwellenländer um 1,6 beziehungsweise um 0,7 Prozent.

Der geringe Wissensstand ist wahrscheinlich auch mit Grund dafür, dass nur 3,6 Prozent der Befragten in Schwellenmärkte anlegen. Doch auch das Anlageverhalten hat sich ein wenig geändert; bei der vorigen Umfrage gaben nur 2,5 Prozent an, in Schwellenmärkte anzulegen. Immerhin planen 4,5 Prozent der Befragten, in den nächsten sechs Monaten in Schwellenländer zu investieren. Das sind 1,4 Prozent mehr als im März 2012.

Zusammenfassend hält die Studie fest, dass sich insgesamt nur wenige für die Schwellenmärkte interessieren, die Zahl der Interessierten aber langsam steigt – und damit auch die Zahl derer, die Schwellenmärkte für interessante und lohnende Anlageziele halten.

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