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Anleiheexperte von AB 3 Tipps für ein liquides Portfolio

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Risikokontrolle durch Diversifikation

Ausgefeilte Techniken zur Portfoliokonstruktion zielen darauf ab, sowohl Risiken als auch Kosten zu reduzieren. Zum Beispiel:

  • Der Handel mit Derivaten wie Credit Default Swaps kann sowohl ein kostengünstigerer als auch liquiderer Ansatz zur Umsetzung einer Anlageidee sein als der Handel mit dem Basiswert.
  • Anleihen mit optisch vielversprechenden Renditen können weniger liquide sein. Es ist wichtig zu beurteilen, ob die Rendite eines bestimmten Wertpapiers das Liquiditätsrisiko angemessen kompensiert.
  • Die Diversifikation kann dazu beitragen, die Gesamtrisiko- und Ertragsziele zu erreichen, indem man dem Portfolio beispielsweise Barmittel und/oder hochliquide Staatsanleihen hinzufügt, um flexibel zu bleiben.

Anleger mit begrenzter Risikobereitschaft können von dynamisch verwalteten, risikobewussten Portfoliomanagementansätzen profitieren. Strategien etwa, die die Stabilität von Staatsanleihen mit den renditegenerierenden Eigenschaften von Unternehmensanleihen kombinieren, können attraktive Renditen erzielen und gleichzeitig Liquiditätsrisiken reduzieren. Zwar bieten Staatsanleihen nur wenig Einkommen, können jedoch die Liquidität der Gesamtstrategie verbessern.

Bei Anleihen-ETFs sind wir dagegen der Meinung, dass risikobewusste Anleger Vorsicht walten lassen sollten. Tatsächlich hat die britische Financial Conduct Authority kürzlich angekündigt zu untersuchen, wie widerstandsfähig ETFs in Zeiten von Marktstress sind und inwiefern sie die erwartete Liquidität gewährleisten können – nachdem AB und andere führende Vermögensverwalter auf die möglichen Risiken hingewiesen hatten.

Der Grund für unsere Skepsis: Die Anleihenmärkte sind zu groß und vielfältig, um sie präzise zu replizieren. ETFs verwenden daher typischerweise Stichprobenmethoden, um ein repräsentatives Engagement gegenüber den von ihnen ausgewählten Basismärkten zu schaffen. Das kann sie anfällig machen, wenn große Rücknahmen Verkaufsaufträge auslösen, bei denen keine Liquidität vorhanden ist – insbesondere in risikoreicheren Märkten wie Hochzins- oder Schwellenländer-Unternehmensanleihen. Auch häufiges Rebalancing kann den Ertrag des ETF beeinträchtigen, insbesondere in Zeiten mit hohen Handelskosten.

Hohe Anforderungen

Die Umsetzung und Verfeinerung der drei oben beschriebenen Ansätze erfordert Zeit, Geld und umfangreiche Ressourcen. Nicht jede Fondsgesellschaft ist dieser Aufgabe gewachsen. Wir sind der Meinung, dass Anleger das Liquiditätsrisiko sehr ernst nehmen und sicherstellen sollten, dass sie über alle notwendigen Ressourcen verfügen, um es zu bewältigen.

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