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Anleihen, Biotech & Co. Herr Wüst, wo sehen wir aktuell Spekulationsblasen?

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Was würde die Spekulationsblasen platzen lassen?

Da die aktuellen Spekulationsblasen vor allem auf der Politik des billigen Geldes basieren, ist ein Schwenk der Notenbankpolitik hin zu einer restriktiveren Geldpolitik sicherlich eine mögliche Gefahrenquelle, die zu einem Platzen der Blasen führen könnte. Eine besonders tückische Gefahr von Spekulationsblasen besteht jedoch darin, dass keiner weiß, wann sie platzen. So wird ein Liquiditätsentzug durch eine veränderte Notenbankpolitik möglicherweise erst ab einem bestimmten Schwellenwert gefährlich. Daher kann sich eine Spekulationsblase noch über Monate, manchmal sogar Jahre ausdehnen, bis sie ihre zerstörerische Kraft entfaltet, weshalb viele der sogenannten Crash-Propheten so systematisch und deutlich mit ihren Untergangs-Prognosen daneben liegen.

Worauf sollten Anleger achten?

Für Anleger ist es eben auch gefährlich, sich auf derartige Prognosen zu verlassen. Anleger sollten sich bei der Umsetzung ihrer Anlagestrategie nicht nach Prognosen, Ängsten oder Modetrends ausrichten. Vielmehr muss sich eine Anlagestrategie konsequent auf die mittel- bis langfristigen, individuellen Ziele des Anlegers fokussieren. Folglich liegt die größte Gefahr von Spekulationsblasen darin, dass Anleger ihre Geldanlagen auf eher kurzfristigen Modetrends, Gier oder Ängste ausrichten, was in der Praxis immer wieder zu einer Fehlallokation führt, die eben nicht mehr zu der individuellen Lebenssituation oder dem mittel- bis langfristigem Zielsystem eines Anlegers passt. An den Aktien- und Rentenmärkten sollten Anleger vor allem zwei wichtige Warnsignale beachten, die auf eine Blasenbildung hindeuten:  Hohe Bewertungsniveaus, die nur noch auf Hoffnungswerten in der Zukunft basieren, und ein hohes Aufkommen an Neuemissionen, die am IPO-Markt zu einer regelrechten Goldgräberstimmung führen. Volkswirtschaftlich gehen jedoch die größten Gefahren von Spekulationsblasen aus, die eben sehr viele Marktteilnehmer gleichermaßen treffen. Daher sind Spekulationsblasen an Immobilienmärkten besonders gefährlich, zumal sie sehr viele Investoren bzw. Immobilieneigentümer aber eben auch zeitgleich das Bankensystem einer Volkswirtschaft in einer existenzbedrohenden Breite und Härte schädigen können.  Daher sollten Anleger stets darauf achten, dass der Anteil an Immobilien in Bezug auf ihr Gesamtvermögen nicht zu hoch gewichtet ist.
 


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