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Aktualisiert am 31.03.2020 - 12:43 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

Anleihen-Crash „Wenn die Renditen weiter steigen, dann werden Aktien teurer“

Ein Messwert für die Volatilitätserwartungen beim Aktienbarometer Euro Stoxx 50 Index ist im Vergleich zu einem Indikator für die Ausschläge beim Terminkontrakt Bund-Future auf das niedrigste Niveau seit September 2013 zurückgefallen.

Der Aktienindex ist seit Dienstag um 2,8 Prozent geklettert, das ist die stärkste Zweitagesrally seit Januar. Nachdem der Ausverkauf am Anleihemarkt zunächst auch auf den Aktienmarkt übergriff und den Euro Stoxx 50 auf ein Dreimonatstief abbröckeln ließ, entdecken Investoren nun die Aktien wieder. Dabei setzen sie auf die geldpolitischen Anreize und ein Gewinnwachstum, das in den nächsten drei Jahren bei jeweils mehr als zehn Prozent erwartet wird.

„Abgesehen vom Griechenland-Debakel werden die Dinge im Euroraum besser. Also warum nicht Chancen mit Aktien ergreifen“, sagte Ion-Marc Valahu, Mitgründer und Fondsmanager bei Clairinvest in Genf. „Bleibt man bei baren Mitteln, verliert man Geld, und bei den Bonds ist die Volatilität hoch.“

Die Sorgen um Griechenland hatten zu einem Einbruch im Euro Stoxx 50 von bis zu 9,7 Prozent gegenüber dem Hoch beigetragen. Investoren machten eine Kaufgelegenheit aus, als sich die Gewinnrendite der Aktien fünf Prozent näherte, im Vergleich zu durchschnittlich 1,1 Prozent Rendite bei Staatsanleihen des Euroraums.

Nach Ansicht von Michael Hewson, leitender Analyst bei CMC Markets in London dürfte ein Anstieg der Bondrenditen bei anziehender Inflation festverzinsliche Anlagen aber wieder attraktiver aussehen lassen.
„Die Renditen könnten noch weiter steigen, was potenziell Abwärtsdruck für die Aktien bedeutet“, sagte er. „Wenn die Renditen höher steigen, dann werden Aktien vergleichsweise teurer.“

Während der VStoxx Index, der die Erwartungen für die Ausschläge im Euro Stoxx 50 abbildet, seit einem Tief im April um 35 Prozent gestiegen ist, hat sich ein Volatilitätsmesswert für den Bund-Future fast verdreifacht.
Falls Griechenland den Euroraum verlässt, würden die Aktienkurse steigen, meint Simon Smiles, als Chief Investment Officer für die Kapitalanlagen der ultravermögenden Klientel der Schweizer UBS Group verantwortlich: „Wir würden das als Kaufgelegenheit sehen“.

„Die Finanzmärkte würden relativ stark reagieren. Aber unsere Erwartung ist, dass daraufhin Maßnahmen der Europäischen Zentralbank wie eine Erhöhung von QE und weitere Schritte zur Unterstützung der Eurozone folgen würden. Wir gehen davon aus, dass die Aktienkurse in der Eurozone steigen würden“, sagte er auf einer Veranstaltung in London.

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