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Renten statt Aktien
Warum Anleihen jetzt wieder attraktiv sind
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Von in MärkteLesedauer: 4 Minuten
Georgios Passameras, GAP Vermögensverwaltung.
Georgios Passameras arbeitet als Portfoliomanager bei der GAP Vermögensverwaltung in Köln. | Foto: Fotomontage von Jessica Hunold mit Canva / GAP Vermögensverwaltung

Nachdem die Anleihemärkte in den vergangenen Jahren vom günstigen Geld der Zentralbanken berauscht waren, führte die enorme Zinsanhebung zu einer raschen Ernüchterung. Die Folge waren enorme Kursverluste. Durch die Neubewertung erreicht die Rendite vieler Anleihen mittlerweile ein Niveau, welches das Interesse an der Anlageklasse neu belebt.

Viele Anleger dürften sich nun die Frage stellen, ob Aktien in Anbetracht der gestiegenen Verzinsung an Attraktivität verloren haben – und womöglich sogar überbewertet sind.

So funktioniert das Fed-Modell

Ein Weg, diese Frage zu betrachten, ist das Fed-Modell. Nach diesem Modell ergibt sich die relative Bewertung von Aktien und Anleihen durch den Vergleich der Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) der jeweiligen Anlageklassen. Nach dem Modell sind Aktien attraktiv bewertet, wenn ihr KGV unter dem von Anleihen liegt. Die dazwischenliegende Differenz kann als Risikoprämie interpretiert werden.

 

 

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Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen betrug Ende Februar rund 4 Prozent. Als Kehrwert der Rendite ergibt sich ein KGV von 25. Das KGV des S&P 500 betrug zum selben Zeitpunkt etwa 21. US-Aktien sind damit vergleichsweise teuer, aber nicht grundsätzlich überbewertet. Die Risikoprämie lässt vergleichsweise wenig Puffer für Enttäuschungen übrig. Sollten die Unternehmensgewinne aufgrund einer Rezession einbrechen oder die Zinsen weiter steigen, besteht ein Risiko für Kursverluste.

Aktien sind nicht überbewertet

Die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen notierte zum Monatsultimo bei 2,7 Prozent. Daraus ergibt sich im Umkehrschluss ein KGV von 37. Der Dax notierte dagegen zu einem KGV von 13. Investoren preisen damit in Deutschland eine deutlich höhere Risikoprämie ein. Das Risiko für Enttäuschungen aufgrund sinkender Unternehmensgewinne erscheint hier also geringer.

Entgegen der verbreiteten Meinung sind Aktien nach dem Fed-Modell nicht grundsätzlich überbewertet. Allerdings sind Staatsanleihen durch die Rendite von mittlerweile 3 bis 5 Prozent wieder eine echte Konkurrenz zu Aktien geworden. Die Zeit von Tina („there is no alternative“) dürfte also vorbei sein.

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