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Anleihen und der Zinsanstieg „Hochzinsanleihen verhalten sich wie Aktien – schwanken aber weniger“

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Selbst wenn die Zinsen steigen

Somit sind Hochzinsanleihen positiv mit Aktien korreliert und weisen eine geringere Volatilität auf. Wie verhalten sie sich aber in Phasen steigender Zinsen? Nehmen wir an, dass die Zinsen um 50 Basispunkte steigen und es nicht zu einer Verengung der Spreads kommt. In diesem Fall würde der Hochzinsmarkt bei etwa der Hälfte des Werts seiner Duration, also 2 Prozent, einen Abverkauf verzeichnen. Die historischen Daten zeigen jedoch: Seit 1999 gab es 17 Phasen mit Zinsanstiegen um 50 Basispunkte oder mehr, wobei sich in 15 dieser Phasen die Spreads von Hochzinsanleihen verengten (Abbildung 1). Genauer gesagt beträgt die durchschnittliche Spread-Verengung für einen durchschnittlichen Zinsanstieg um 85 Basispunkte etwa 70 Basispunkte.

Der Grund für dieses Ergebnis: Eine Zinsverkaufswelle ist im Allgemeinen mit einer Expansion der Wirtschaftsaktivität und der Konjunkturbedingungen verbunden. Diese wiederum verbessern die Fundamentaldaten von Unternehmensanleihen.

Hinzu kommt, dass Hochzinsanleihen ein zusätzliches Renditepolster liefern: Kupons. Derzeit liegt die Yield to Call (Rendite bei Rückkauf) für den US-Hochzinsmarkt bei rund 6,7 Prozent. Um auf das obige Beispiel zurückzukommen: Wenn der Zinssatz um 50 Basispunkte steigt, sinkt die Performance des Hochzinsmarkts, wenn man die Spread-Verengung berücksichtigt, um rund ein Prozent. Berücksichtigt man den Kupon, würde man in weniger als zwei Monaten genügend Erträge erzielen, um den Preisrückgang auszugleichen.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich Hochzinsanleihen in einem Umfeld steigender Zinsen gut entwickeln. Das trifft auch in diesem Jahr zu: Der US-Hochzinsmarkt verzeichnet trotz mehrerer Zinserhöhungen der Fed eine Rendite von 2,5 Prozent. Hinzu kommen die positiven Merkmale des Sektors, insbesondere die historisch niedrigen Ausfallquoten, abnehmende Fremdkapitalquoten, eine hohe Zinsdeckung und geringe Emissionstätigkeit. Für Anleger heißt das: Hochzinsanleihen bleiben ein positiver Performancefaktor und ein Diversifizierungsinstrument für das Gesamtportfolio.

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