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Aktualisiert am 02.04.2013 - 15:45 Uhrin Weltweite MarktanalysenLesedauer: 4 Minuten

Anleihen: Wenn der Rubel rollt …

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Noch besser: Auf Basis der OECD Kaufkraftparitäten (Stand: 26. Februar 2013) ist der Rubel gegenüber dem Euro um zirka 45 Prozent unterbewertet. Und Rubelanleihen sind attraktiv verzinst. Staatsanleihen bringen bis zu 7 Prozent Rendite und ausgewählte Unternehmensanleihen (zum Beispiel von Vimpelcom) über 8 Prozent. Die russischen Staatsanleihen können seit kurzem über Euroclear gesettelt werden und werden deshalb demnächst ihren Weg in die internationalen Rentenindices finden. Fazit: Wir halten eine Beimischung von Rubelanleihen für langfristig attraktiv – mit einem Gewicht von 3 bis 5 Prozent vom Fondsvermögen.

Aktien: Schon wieder Italien!

Es hätte so schön werden können. Gerade hatten die südeuropäischen Börsen richtig Fahrt aufgenommen, da hat das Ergebnis der Italien-Wahl wieder alles kaputt gemacht. Beppe Grillo und Silvio Berlusconi als Wahlsieger mit zusammen 55 Prozent Stimmenanteil! Der italienische Leitindex stürzte um 19 Prozent in die Tiefe. Sind die Leute denn verrückt geworden? Werden wir in Europa bald nur noch von Komikern und Populisten regiert? Endet die Ära Merkel demnächst mit einem Rot-Rot-Grünen Bündnis?

Wir sehen das gelassen. In der Praxis zeigt sich erst, was politisch machbar ist. Selbst der Sozialist François Hollande in Frankreich rudert bereits zurück und betreibt mit seinen Arbeitsmarktreformen eine wirtschaftsfreundliche Politik. Am Ende muss man seine Industrie halt doch wettbewerbsfähig halten, sonst gehen irgendwann die Lichter aus.

Der Grundtrend an den internationalen Börsen ist deshalb weiter aufwärts gerichtet. Dow Jones und Dax dürften vor neuen historischen Höchstständen stehen. Natürlich sind kräftige Korrekturen auch hier jederzeit möglich. Wir halten es auch für falsch, steigenden Kursen hinterherzulaufen. Auf Sicht von fünf bis zehn Jahren ist das Kurspotential aber beträchtlich und die Anlage in Aktien ein Muss. Stärkere Rückschläge sollten daher genutzt werden, sofern man noch nicht richtig dabei ist.

Wer Anlagechancen sucht, sollte sich Substanzwerte ansehen. Die Entwicklung an den Märkten verläuft nämlich immer noch zweigespalten. Vermeintlich sichere Papiere wie Nestle, Linde, Unilever oder BASF gehören weiter zu den Favoriten, während viele Versorger, Telekoms, Öl- und Gaswerte, Stahl-, Bau- und Papieraktien in der Nähe von Tiefstkursen herumdümpeln. Dies eröffnet die Möglichkeit zu antizyklischen Käufen.

Unsere Meinung dazu kennen Sie. Wir alle wissen nicht, was die Zukunft bringt. Deshalb sollte man nie einen zu hohen Preis für Wachstum und Sicherheit zahlen. Die Börsenfriedhöfe sind voll mit ehemaligen Wachstumsaktien. Gerade hat die Apple-Aktie gezeigt, dass auch die Apfelbäume nicht in den Himmel wachsen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei Ihren Investitionen.

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