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Anne Marden von J.P. Morgan AM „Das Gesundheitswesen wird überdurchschnittlich wachsen“

Anne Marden ist Co-Portfoliomanagerin der Global-Healthcare-Strategie bei J.P. Morgan Asset Management in London. Seit mehr 30 Jahren ist sie als Expertin für den Gesundheitssektor tätig.
Anne Marden ist Co-Portfoliomanagerin der Global-Healthcare-Strategie bei J.P. Morgan Asset Management in London. Seit mehr 30 Jahren ist sie als Expertin für den Gesundheitssektor tätig. | Foto: J.P. Margan AM

Ob wir uns die Bereiche Pharma, Medizintechnik, Biotechnologie oder auch die Gesundheitsdienstleistungen ansehen – der Blick auf nur einige Innovationen zeigt, dass wir es mit einem globalen Wachstumsmarkt zu tun haben, der das Thema Gesundheit zu einem Megatrend macht. Auch Anleger können von den Entwicklungen profitieren.

Erst jüngst sorgte die Zulassung eines Medikaments zur Behandlung einer seltenen Erkrankung für Schlagzeilen, dessen Einmalanwendung 1,9 Millionen Dollar kosten soll. Ein hoher Preis, der zu kontroversen Diskussionen führte. Das Beispiel ist aber auch ein eindrucksvoller Beleg dafür, was mit Gen-Therapien heutzutage alles möglich ist. Solche maßgeschneiderten Arzneimittel werden die Medizin in Zukunft immer stärker prägen.

Die rasante Innovationswelle im Gesundheitssektor sorgt nicht nur dafür, dass sich der Lebensstandard verbessert und sich die Lebensdauer der Menschen verlängert. Solche zugegebenermaßen sehr teuer erscheinenden Therapien können langfristig sogar dazu beitragen, dass die Gesundheitskosten sinken, wenn durch eine Einmalanwendung langwierige Folgekosten oder auch der Ausbruch von Krankheiten verhindert werden können. Allein dieses Beispiel aus dem Bereich der Gentechnologie macht deutlich, wie die verschiedenen Bereiche im Healthcare-Segment immer weiter verschmelzen und welches Potenzial im Gesundheitssektor steckt.

3D-Drucker, Algorithmen und KI sorgen für Effektivität 

Neben der Forschung tragen auch technologische Entwicklungen und der demographische Wandel weltweit zum Wachstum dieses Sektors bei. So haben neue Technologien unseren Alltag bereits in vielerlei Hinsicht verändert und schaffen auch für Patienten, Ärzte und Pflegepersonal Vorteile – sei es durch mobile Geräte und Apps, Automatisierung oder Augmented Reality: alles Entwicklungen, die sich die meisten von uns vor ein paar Jahren noch gar nicht hätten vorstellen können.

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Auch der 3D-Druck hat sich in der Medizin mit rasanter Geschwindigkeit ausgebreitet: Zahnkronen, Hörgeräte, chirurgische Instrumente und sogar Tabletten werden mittlerweile erfolgreich gedruckt. Aktuell beschäftigen sich Forscher mit dem Drucken von Organen und menschlichen Stammzellen. Und auch der Roboter als Chirurg gehört längst zum Alltag. Ihm gelingt es, kleine Schnitte mit höchster Präzision auszuführen, so dass den Patienten offene Eingriffe erspart bleiben. Zudem ist es möglich, dem Operateur über eine Brille MRT-Daten einzuspielen, die im Gewebe verborgene Strukturen zeigen, so dass er an der richtigen Stelle schneiden kann.

Der Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) übt ebenfalls enormen Einfluss auf den Gesundheitssektor aus: Algorithmen, Bilderkennungstechnologie, natürliche Sprachverarbeitung und andere KI-Technologien machen unsere Vorsorge effizienter, sie beschleunigen die Entwicklung neuer Medikamente und helfen bei der Diagnose von Krankheiten. Das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft und dem Einsatz der KI im Gesundheitswesen wird ein erhebliches Wachstum prognostiziert, an dem auch Investoren teilhaben können.

Immer höhere Lebenserwartung

Während die Menschen vor hundert Jahren im Durchschnitt nur 30 Jahre alt wurden, beträgt das globale Durchschnittsalter heute 71,5 Jahre. Dass die Lebenserwartung weltweit steigt, liegt vor allem an der erfolgreichen Bekämpfung von Infektionskrankheiten, aber auch einer besseren Früherkennung und Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten, die früher als unheilbar galten. Das höhere Durchschnittsalter sorgt wiederum langfristig für eine steigende Nachfrage nach Medikamenten und medizinischen Dienstleistungen. So ist das Krankheitsspektrum heute stark von chronischen Erkrankungen geprägt, die vom biologischen Alter beeinflusst werden, aber auch vom Wandel der Lebensgewohnheiten.

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