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Aktualisiert am 16.05.2018 - 17:09 UhrLesedauer: 5 Minuten
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Anteil am globalen BIP in 30 Jahren verdoppelt Schwellenländer in robuster Verfassung

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Jüngste wichtigste Entwicklungen in den Schwellenländern

Vom Kursverfall an den globalen Aktienmärkten zu Beginn des Frühjahrs waren die meisten Länder Asiens betroffen. Die größten Verluste verzeichneten Indien, China und Südkorea. Durch die Wiedereinführung einer langfristigen Kapitalertragsteuer auf Aktien erwies die Regierung in Indien ihrem Land einen besonderen Bärendienst. Dass drei lokale Börsen ihre Lizenzierungsgeschäfte mit ausländischen Märkten aufzukündigen und den Handel mit Offshore-Derivaten einzudämmen beabsichtigten, drückte ebenfalls auf die Stimmung.

In China führte das im Februar entgegen den Erwartungen langsamere Wachstum im verarbeitenden Gewerbe dazu, dass die wirtschaftliche Dynamik des Landes kritischer beäugt wurde. Im Gegensatz dazu schloss Thailand höher ab. Thailändische Exporte übertrafen im Januar die Prognosen deutlich und erzielten das stärkste Wachstum seit mehr als fünf Jahren. Damit bestätigten die Exportzahlen den robusten Ausblick der Regierung für die Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr.

Lateinamerika gab im Berichtsmonat zwar nach, jedoch entwickelten sich die kontinentalen Märkte insgesamt besser als vergleichbare Schwellenländer. Bei der Wertentwicklung in der Region stachen insbesondere Brasilien und Peru hervor, während Kolumbien und Mexiko hinterherhinkten.

Für den Rückgang des brasilianischen Markts war die Abwertung des Real verantwortlich. Die niedriger als erwartet ausfallende Inflation, die starke Konjunktur und die Senkung des Leitzinssatzes auf ein Rekordtief gaben Anlegern genügend Anlässe, positiv auf die Entwicklung zu blicken und die enttäuschenden BIP-Wachstumsdaten des vierten Quartals 2017 zu ignorieren.

Was Mexiko betrifft, so lasteten der Rückgang im verarbeitenden Gewerbe und beim Verbrauchervertrauen ebenso wie die Straffung der Geldpolitik auf dem Aktienmarkt. Trotz des anziehenden Pesos beeinträchtigte der Rückgang der Ölpreise die Kurse kolumbianischer Aktien.

Die schlechteste Leistung unter den Schwellenmärkten kam unter anderem von zentral- und osteuropäischen Ländern wie Polen, Ungarn und Griechenland, die eine besonders schwache Entwicklung verzeichneten. Auch die Türkei erlitt Einbußen, entwickelte sich aber besser als die EM-Vergleichsgruppe, da attraktive Bewertungen und Gewinnwachstum das Vertrauen der Anleger unterstützten. Russland konnte sich dem weltweiten Trend entgegenstellen und beendete den Februar mit einem Zuwachs, nachdem sich der Aktienmarkt in der zweiten Monatshälfte gestützt von besseren Aussichten beim Gewinnwachstum und äußerst günstigen Bewertungen erholte.

Südafrikanische und ägyptische Aktien gaben im Februar etwas nach, ihnen gelang es aber, besser als ihre vergleichbaren Schwellenmarkt-Titel abzuschneiden. Die Anleger begrüßten die Amtseinführung von Cyril Ramaphosa als neuem Vorsitzenden des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC), nachdem Präsident Jacob Zuma zurückgetreten war. Auch die Umbildung der Regierung, die Nhlanhla Nene als Finanzminister und Pravin Gordhan als Minister für Staatsbetriebe zurück an den Kabinettstisch führte, wurde positiv aufgenommen.

Die ägyptische Zentralbank einigte sich im Februar auf eine Lockerung der Geldpolitik und kürzte den Leitzins um 100 Basispunkte, womit sie über den Erwartungen lag und dem Markt Anlass zur Hoffnung gab, dass sich das BIP-Wachstum beschleunigen und der Inflationsdruck abnehmen würde.

Grenzmärkte überflügeln Schwellenmärkte

Angetrieben von Kapitalzuflüssen und stärkerem Gewinnwachstum konnten die Frontier Markets (Grenzmärkte) im Februar die Schwellenländer übertreffen. Zu den größten Gewinnern gehörten Kasachstan, Kenia und Kuwait, die allesamt positive Renditen einfuhren. Dagegen gehörte Argentinien zu den größten Verlierern: Das Land wurde durch die Gewinnmitnahmen nach einem starken Jahr 2017, die Sorgen im Hinblick auf Tarifverhandlungen und die Inflation sowie durch Pläne beeinträchtigt, denen zufolge die Arbeitsmarktreform abgespeckt und hinausgezögert werden soll.

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Hinweis: Diese Mitteilung des Unternehmens richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Sie wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.