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Antizyklisches Investieren Von Gewinnern und Verlierern

Fahrzeuge eines vietnamesischen E-Autoherstellers auf einer Automesse in Los Angeles
Fahrzeuge eines vietnamesischen E-Autoherstellers auf einer Automesse in Los Angeles: Mit einem Verlust von über 40 Prozent durchlitt die vietnamesische Börse 2022 eines der schlechtesten Jahre ihrer Geschichte. | Foto: Imago Images / ZUMA Wire

Vielleicht sollte man mal die sogenannten „Verlierer“ genauer betrachten. Denn während sich zwar im Einzelaktienbereich eine negative Firmenentwicklung bis zur Insolvenz fortschreiben kann, gilt es besonders auf globaler Ebene einen differenzierteren Blick auf das Chancen-/Risiko-Verhältnis der aktuellen Schlusslichter zu behalten. Auf Länderebene verspricht ein antizyklischer Ansatz – auch Turnaround-Strategie genannt – deutlich mehr Erfolg. Zum einen ist die Investition in stark diversifizierte Länder und Märkte bekanntermaßen weniger riskant als in Einzelaktien, zum anderen liegt es nahe, dass bei längerem Druck auf die jeweilige Heimatbörse über kurz oder lang der Staat beziehungsweise die Notenbank unterstützend auftreten. Dieser Idee folgend stellen wir zwei besonders krisengebeutelte Regionen des vergangenen Jahres vor.

Die Wende in Fernost

Mit einem Minus von über 40 Prozent markierte 2022 die vietnamesische Börse nicht nur eines der schlechtesten Jahre ihrer eigenen Geschichte, auch international übernahm sie die „Rote Laterne“. Dabei lässt sich gerade die jüngere Geschichte des Landes als unglaublicher Erfolg bezeichnen. Und so spricht viel dafür, dass nach zwei aufeinanderfolgenden Rekordjahren das Jahr 2022 lediglich als Korrektur dieser aufstrebenden Volkswirtschaft auf dem Weg nach oben betrachtet werden kann. Vietnam zählt nicht nur zu den wachstumsstärksten Regionen Asiens, sondern profitiert aktuell auch im besonderen Maße von der Diversifizierung der Lieferketten und Auslagerungsbemühungen aus China. In Zukunft soll hier unter anderem das neue iPhone produziert werden.

 

Vietnam – das neue China?

Firmen schätzen hier insbesondere die wettbewerbsfähigen Kosten und junge Erwerbsbevölkerung. Und so verwundert es kaum, dass Kanzler Scholz bereits im November 2022, zusammen mit namhaften deutschen Wirtschaftsvertretern, Vietnam bereiste und für eine Intensivierung der deutsch-vietnamesischen Wirtschaftsbeziehungen warb. Des Weiteren dürften sich Anleger große Hoffnung machen, dass Vietnam endgültig den Status eines Frontier-Landes ablegt und zu den Schwellenländern gezählt wird. Damit einhergehen würde die Aufnahme in diverse Index- und Fondsfamilien des Emerging-Market-Bereichs und somit ein breiteres Interesse am vietnamesischen Kapitalmarkt. Eine sich immer weiter fortsetzende Abwärtsspirale des Landes ist vor diesen Hintergrund daher eher unwahrscheinlich und taugt kaum als Basisszenario.

Bis heute nicht verheilt – Polens Traumata brechen auf

Kaum ein Ereignis hat Europa 2022 so geprägt wie die russische Invasion der Ukraine. Besonders die osteuropäischen Märkte, und hier insbesondere Polen, unterlagen innerhalb kurzer Zeit einem radikalen Stimmungswechsel. Vor kurzem noch als Wachstumsregion Europas und Bindeglied zwischen Ost und West gefeiert, wurden alle osteuropäischen Länder mit einem geopolitischen Abschlag versehen. Auch in Polen selbst blieb vor dem historischen Hintergrund zweier Weltkriege die Stimmung stark angespannt und ließ die Aktienmärkte aus Jahressicht um mehr als 20 Prozent abstürzen.

Kaufen, wenn die Kanonen donnern

Und so findet man hier den urtypischen Fall für das antizyklische Investieren. Die Angst der Anleger ließ die Kurse weiter fallen als eine „faire“ Bewertung es rechtfertigen würde. Somit ergibt sich ein idealer Einstiegszeitpunkt – oder wie es Carl Mayer von Rothschild Anfang des 19. Jahrhunderts mit den markigen Worten als Börsenweisheit zusammenfasste: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Auch wenn heute wieder wortwörtlich der Donner von Geschützen in Europa dröhnt, stehen die Zeichen der Zeit möglicherweise schon auf Entspannung. Nach Krieg kommt bekanntermaßen der Frieden. Jede Annäherung kann bereits dazu führen, dass aus den Verlierern von gestern die Gewinner von Morgen werden.

Diese und weitere antizyklischen Ideen finden sich im Fonds HMT Global Antizyklik wieder, einem global investierten Aktienfonds, der auf dem Ansatz der mittelfristigen Mean Reversion basiert. Das bedeutet, es werden Märkte mit hohen Recovery-Chancen selektiert, in die dann investiert wird.

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