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Apo-Asset-Geschäftsführer Heiko Opfer im Interview

Die großen Tech-Werte dominieren die Schlagzeilen, doch der Gesundheitssektor bietet gerade jetzt interessante Chancen, meint Heiko Opfer. Der Apo-Asset-Geschäftsführer wirkt im Interview mit DAS INVESTMENT sachlich, entspannt und zuversichtlich. Der 51-Jährige spricht mit einer beruhigenden Stimme, die man sich in einem Ärzte-Sprechzimmer wünschen würde.
DAS INVESTMENT: Herr Opfer, die Märkte s...
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Die großen Tech-Werte dominieren die Schlagzeilen, doch der Gesundheitssektor bietet gerade jetzt interessante Chancen, meint Heiko Opfer. Der Apo-Asset-Geschäftsführer wirkt im Interview mit DAS INVESTMENT sachlich, entspannt und zuversichtlich. Der 51-Jährige spricht mit einer beruhigenden Stimme, die man sich in einem Ärzte-Sprechzimmer wünschen würde.
DAS INVESTMENT: Herr Opfer, die Märkte sind nervös, Anleger suchen wieder verstärkt nach Stabilität. Healthcare gilt als defensiv – trotzdem fließt das große Geld in KI und Tech. Wie passt das zusammen?
Heiko Opfer: Healthcare ist einer der ältesten Trends, den wir als Menschheit überhaupt haben. Seitdem Menschen in Gemeinschaften leben, streben sie danach, ihre Gesundheit zu verbessern. Wir werden mehr auf der Welt, wir werden im Durchschnitt älter und – das ist die gute Nachricht – die Medizin wird immer leistungsfähiger, bei der Prävention wie bei der Behandlung. Das bedeutet, es muss auch immer mehr aufgewendet werden, Gesundheit zu erhalten. Aber irgendjemand muss das auch bezahlen. In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns bei Apo-Asset.
Wie gehen Sie bei Apo-Asset damit um?
Opfer: Wir haben mit Multi-Asset und Healthcare zwei Säulen. Im Healthcare-Bereich liegt unser Fokus darauf zu schauen, wo Opportunitäten entstehen, was gerade spannend ist in der Entwicklung von Medikamenten und Therapien. Das betrifft insbesondere den Biotech- und Pharmasektor, aber auch Medizintechnik und Dienstleistungen.

Ihr in Gesundheitsfonds verwaltetes Vermögen ist zuletzt deutlich gesunken. Wie erklären Sie sich das?
Opfer: Wir managen aktuell rund vier Milliarden Euro in unseren beiden Säulen Healthcare und Multi-Asset. Der Healthcare-Bereich verzeichnete zwar eine positive Wertentwicklung, war aber von Rückflüssen geprägt. Das ist keine Apo-Asset-spezifische Entwicklung, sondern ein breiter Markttrend. Die massiven Zuflüsse aus der Covid-Zeit 2020/21 normalisieren sich jetzt wieder. Viel Geld fließt derzeit in die breiten Märkte wie einen MSCI World oder auch in künstliche Intelligenz.
Viele große Anbieter haben Healthcare-ETFs aufgelegt. Warum sollten Anleger zu Ihnen kommen?
Opfer: Die Musik spielt nicht nur bei den ganz großen Firmen. Die Entwicklung von Medikamenten oder Therapien wird zum größten Teil von kleinen Unternehmen getragen, die Sie in den großen Indizes nicht finden. Es gibt zum Beispiel eine Vielzahl von Biotech-Unternehmen, die nur einen Wirkstoffansatz entwickeln. Die stehen nicht im Fokus und können von ETFs nicht abgebildet werden. Unsere Aufgabe ist es, aus der Masse besonders erfolgversprechendsten Unternehmen herauszusuchen.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Opfer: Zealand Pharma ist zum Beispiel so eine der Firmen. Das Unternehmen hat einen GLP1-Rezeptor in Verbindung mit Anilin entwickelt. Das ist ein Kombipräparat, was noch nicht zugelassen ist – das aber sehr erfolgversprechend aussieht. Es könnte die bestehenden Reihen von Novo Nordisk und Eli Lilly ergänzen.
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Apropos GLP1 – die Schlagzeilen wurden von Abnehm-Spritzen dominiert. Wie nachhaltig ist dieser Trend?
Opfer: Da ist sehr viel dran und das Thema wird uns weiter begleiten. Diese GLP1-Rezeptoren sind seit Mitte der 2000er Jahre im Diabetesbereich im Einsatz. Der Einsatz bei Adipositas und möglichen weiteren Bereichen wie Demenz, Schlafapnoe oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen steht erst seit wenigen Jahren im Fokus. Adipositas ist ein großes gesundheitliches Problem – knapp über die Hälfte der Menschheit hat inzwischen einen BMI von über 25.
Die GLP1-Rezeptoren bringen jetzt eine Möglichkeit insbesondere für stark adipöse Menschen, einen wirksameren Weg zur Gewichtsreduktion zu finden. Wohlgemerkt außerhalb der vorhandenen Anwendungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel chirurgischen Eingriffen.
Institutionelle Investoren halten sich beim Thema Healthcare zurück. Warum eigentlich?
Opfer: Anders als im Wholesale-Bereich, in dem wir ebenfalls stark sind, sehen wir im institutionellen Bereich, dass Healthcare teilweise noch als Einzelsektor-Thema gespielt wird. Gesundheit sollte aus unserer Sicht Teil der gesamten Asset-Allokation sein. Als langjährige Multi-Asset- und Healthcare-Investoren sehen wir, dass ein gutes Gesundheitsaktien-Portfolio historisch risikoärmer war, aber ein ähnliches Potenzial aufwies wie ein breites Aktien-Portfolio.
Die fünf größten Apo-Asset-Fonds in der Übersicht
Ihr wissenschaftlicher Beirat soll helfen, Trends früh zu erkennen. Was sehen Sie als nächstes großes Thema?
Opfer: Im Gesundheitsmarkt hat die Wissenschaft eine besondere Bedeutung. Daher ist es für Healthcare-Fondsmanager besonders wichtig, Veränderungen im Zusammenspiel mit der wissenschaftlichen Expertise frühzeitig zu antizipieren. Beispielsweise haben wir sehr früh das Thema „digitale Gesundheit“ diskutiert, als es für die meisten Menschen noch Neuland war – für uns war es investitionswürdig. Heute sehen wir, wie KI das Potenzial hat, den gesamten Gesundheitssektor zu revolutionieren. Das gilt für Innovationen genauso wie für eine effizientere Versorgung.
Über Heiko Opfer und Apo-Asset
Heiko Opfer (51) ist seit 2018 Geschäftsführer bei der Apo Asset Management GmbH (Apo-Asset) und verantwortet dort das Fondsmanagement und die IT. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler ist seit 1999 im Kapitalmarktbereich tätig, sowohl akademisch als auch praktisch. In seiner Freizeit fährt er gerne Ski.
Die Apo Asset Management GmbH wurde 1999 gegründet. Die Gesellschaft verwaltet heute rund vier Milliarden Euro in den beiden Bereichen Healthcare und Multi-Asset. Seit 2019 hält das Unternehmen eine Beteiligung am Biotech-Spezialisten Medical Strategy. Die Produktpalette umfasst sowohl Publikumsfonds als auch Spezialfonds für institutionelle Anleger.



