Arbeitsrechtsschutzversicherung So unzufrieden sind die Deutschen mit ihrem Job
Als Anbieter von Rechtsschutzversicherungen ist die Huk-Coburg daran interessiert, wie groß das Potenzial für juristische Streitigkeiten hierzulande ist. Dazu hat das Unternehmen jetzt eine repräsentative Online-Umfrage durch das Meinungsforschungsinstitut Kantar Public beauftragt. Thematisch ging es dabei unter anderem um mögliche Gerichtsverfahren zum Arbeitsrecht ausgehend von der Frage: Geht es an Ihrem Arbeitsplatz im Großen und Ganzen fair zu?
Jeder zweite Arbeiter widerspricht demnach der Aussage „in Deutschland geht es im Großen und Ganzen fair zu“. In gleichem Maße wird der Arbeitsmarkt als eher unfair betrachtet (51 Prozent) – gerade einmal 16 Prozent bewerten ihn hingegen als fair. Ein wenig anders sehen das die Angestellten: Beinahe jeder Zweite fühlt sich in Deutschland fair behandelt (45 Prozent). Auch die Sicht auf den Arbeitsmarkt fällt ein wenig positiver aus. Immerhin 21 Prozent bewerten diesen als fair.
Auch bei Menschen in anderen Beschäftigungsverhältnissen ist das allgemeine Fairnessempfinden höher: Von den Beamten geben 60 Prozent an, dass sie sich in ihrem Leben im Allgemeinen fair behandelt fühlen, 38 Prozent bewerten Deutschland als ein faires Land. Auch in anderen Gesellschaftsbereichen ist das generelle Fairnessempfinden stärker ausgeprägt. So geben 43 Prozent der Studenten und Auszubildenden an, dass sie sich fair behandelt fühlen. Unter den Nicht-Berufstätigen sind es 44 Prozent.
Männer empfinden Bedingungen als fairer
Interessante Unterschiede hinsichtlich des Empfindens von Fairness deckt die Umfrage zudem zwischen männlichen und weiblichen Befragten auf. So stimmen 35 Prozent der Männer der Aussage zu, dass es in zwischenmenschlichen Beziehungen in Deutschland im Allgemeinen fair zugeht. Unter den Frauen sind es im Vergleich dazu nur 29 Prozent. In fast allen Befragungs-Kategorien ist der Zustimmungsanteil auf der Seite der männlichen Befragten höher.
Frauen hingegen blicken kritischer auf die Verhältnisse in Deutschland, wenn es um faire Ausgangsbedingungen geht. Auch hier ist es vor allem die Empfindung im Berufsleben, die polarisiert: Während 26 Prozent der Männer das Berufsleben in Deutschland grundsätzlich als fair empfinden, sind es bei den Frauen gerade einmal 16 Prozent. 47 Prozent der weiblichen Befragten sehen generellen Nachholbedarf auf diesem Gebiet. Bei den Männern beträgt der Anteil rund 40 Prozent.
Fairnesswahrnehmung Frage der Bildung
Die positive Beurteilung von Bildungseinrichtungen scheint mit dem Schul- beziehungsweise Universitätsabschluss der Befragten in Verbindung zu stehen. Die Frage, ob es an deutschen Schulen und Universitäten fair zugehe, bejahten nur 22 Prozent der Befragten ohne Abschluss oder mit Hauptschulabschluss. Unter denjenigen, die eine weiterführende Schule ohne Abitur besucht haben, bewerten 25 Prozent die deutschen Bildungseinrichtungen als fair. Doch von den Akademikern und Befragten mit Abitur sagen das 40 Prozent.