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Asiatische Nebenwerte Größere Wachstumsdynamik dank Wirtschaftsreformen

Die Börsen in Asien konnten sich der allgemein rückläufigen Tendenz in den Emerging Marktes nicht entziehen. Nebenwerte aus der Region standen in den ersten Winterwochen sogar verstärkt unter Druck. Nach einer deutlich positiven Entwicklung in den vorangegangenen Monaten sahen sich viele Anleger plötzlich veranlasst, Gewinne mitzunehmen. Zurückzuführen war dies unter anderem auf die starken Schwankungen an den Energie- und Devisenmärkten. Small- und Midcaps hatten sich zuvor allerdings auch besser entwickelt als die Aktienmärkte der asiatischen Wachstumsnationen insgesamt.

Hochkapitalisierte Finanztitel gefragt

Die Winterkorrektur bestraft längst nicht alle Einzelmärkte und Regionen. So konnten Indien und die Philippinen Boden gut machen. Die Börse in Malaysia, ein großer Exporteur von Öl und Gas, litt dagegen unter den fallenden Preisen für Energierohstoffe. In Taiwan und China entzogen Investoren unterdessen kleineren und mittelgroßen Unternehmen ihre Gunst. Stattdessen investierten die Anleger in hochkapitalisierte Finanztitel und staatliche Unternehmen, die von Zinssenkungen und geldpolitischen Anreizen profitierten. Südkoreanische Firmen bekamen die Konkurrenz durch Japan zu spüren.

Branchenseitig hielten sich Titel aus den Sektoren Finanzen, Grundstoffe und Industrie besser als der Durchschnitt. In Indien kletterten vor allem kleinere Finanztitel, zum Teil aufgrund starker Quartalsergebnisse. In einem Fall traf auch ein attraktives Fusionsangebot ein, das sich entsprechend positiv auf die Börsennotiz auswirkte. Indische Aktien aus den Sektoren Konsumgüter und Informationstechnologie standen dagegen auf den Verkaufslisten.

Die Baisse am Ölmarkt beeinflusste auch ein chinesisches Branchenunternehmen. Der Hersteller von Ölfeldmaschinen geriet nicht nur wegen des allgemeinen Preisdrucks unter Beschuss. Das Ölservice-Unternehmen ist auch in großem Umfang in Russland tätig und rechnet einige Projekte in Rubel ab. Demgegenüber zog die Notiz eines Anbieters von Transportinfrastruktur davon. Die Gesellschaft profitierte von vermehrten Hafenaktivitäten und von Meldungen über ein bevorstehendes Handelsabkommen mit Südkorea.

Ausblick: „Kleinere asiatische Märkte dürften an Bedeutung gewinnen“

Zahlreiche asiatische Nationen befinden sich auf Reformkurs. In Indien und in Indonesien kamen im vergangenen Jahr wirtschaftsnahe Regierungen an die Macht und kündigten marktfreundliche Projekte an. Nach unserer Ansicht stimmt die Stoßrichtung der Pläne: Unternehmertum soll gefördert, staatliche Kontrolle durch Marktsignale ersetzt werden. Bürokratische Hürden werden reduziert. Anstelle exportgesteuerter Wirtschaftsmodelle rückt eine höhere Nachfrage der heimischen Verbraucher in den Blickpunkt der Politiker.

Nationen mit derartigen Reformen sollten mit einer besseren Konjunktur belohnt werden. Gleichzeitig dürfte die rasante wirtschaftliche Entwicklung dazu führen, dass kleinere Märkte an Bedeutung gewinnen. Investoren werden 2015 allerdings genau beobachten, ob die ambitionierten Umbaupläne auch umgesetzt werden und nach Hinweisen auf entsprechende Erfolge suchen.

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