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Asiatische Nebenwerte Wertentwicklung legt in China und Südkorea trotz Marktschwankungen zu

Chinas Hochgeschwindigkeitszug bei der Einfahrt: Mit dem Projekt „One Belt, One Road” wird China neue Verkehrsverbindungen zu seinen Nachbarländern schaffen (Foto: Getty Images)
Chinas Hochgeschwindigkeitszug bei der Einfahrt: Mit dem Projekt „One Belt, One Road” wird China neue Verkehrsverbindungen zu seinen Nachbarländern schaffen (Foto: Getty Images)
Der klare Vorsprung asiatischer Nebenwerte war in hohem Maße Südkorea und China zu verdanken. Der kräftige Aufwärtstrend chinesischer Aktien im zweiten Quartal konzentrierte sich vor allem auf Small-Caps, die vor einem Sell-off im Juni zu vergleichsweise höheren Kurs-Gewinn-Verhältnissen gehandelt wurden. Chinesische Aktien wurden über weite Strecken von der fortlaufenden Lockerung der Geldpolitik und von Gerüchten um Kapitalmaßnahmen größerer Staatsbetriebe beflügelt. Auch die gezielte Verstärkung der Verbindungen zwischen den Märkten auf dem Festland und in Hongkong trieb die Kurse an.

Mehrere Faktoren spielten zusammen und lösten in der zweiten Junihälfte einen größeren Kursrutsch chinesischer Aktien aus. Unter anderem verschärften verschiedene Maklerhäuser ihre Kreditvorschriften für den gehebelten Handel und es wurden neue Börsengänge angekündigt, was die Marktliquidität verknappte. Außerdem legte der Aktienindexanbieter MSCI Pläne auf Eis, chinesische „A“-Aktien in seine globalen Marktindizes aufzunehmen. Die Marktschwäche griff rasch um sich, als verschiedene klamme Investoren verkaufen mussten, bis letztlich staatliche Interventionen den Markt Ende Juni vorerst stabilisierten.

Südkorea: Nebenwerte profitierten von Förderung mittelständischer Unternehmen

Trotz der schwachen Performance im Juni schlossen chinesische Small-Caps das zweite Quartal mit einem deutlichen Plus ab. Auch in Hongkong legten Small-Caps zu. Dort profitierten Aktien von aufsichtsrechtlichen Veränderungen aus dem Monat April. Diese ermöglichten es Investmentfonds vom chinesischen Festland, in Hongkong notierte chinesische Aktien zu erwerben.

Südkoreanische Large-Caps gaben im zweiten Quartal nach. Nebenwerte mit höherem Beta profitierten allerdings weiter von fiskalpolitischen Anreizen und besonderer Unterstützung der Regierung für mittelständische Unternehmen. Letzteres soll die Abhängigkeit der Wirtschaft von familiengeführten Großkonzernen verringern. Andere Nebenwertmärkte entwickelten sich im zweiten Quartal schwächer. Taiwanesische und indische Unternehmen verbuchten Verluste. Enttäuschende Monsunvorhersagen für Indien sorgten im April für spürbare Schwäche. Starke Regenfälle im Juni wirkten jedoch beruhigend. Ebenso wiesen Indonesien und die Philippinen negative Erträge aus.

Asiatische Small-Caps bieten höhere Ertragssteigerungen als höher kapitalisierte Aktien

Unseres Erachtens zeichnet sich die Region Asien ohne Japan durch ein Wirtschaftswachstumspotenzial von herausragender Stärke und Qualität aus. Die beiden regionalen Schwergewichte, China und Indien, weisen weit höhere Zuwächse des Bruttoinlandsproduktes aus als die Industrieländer. Außerdem könnten Pläne zur Schaffung eines südostasiatischen Binnenmarktes unserer Überzeugung nach zum dritten maßgeblichen Wachstumstreiber werden.

Des Weiteren sind in Asien verbreitet Freihandelsinitiativen im Gange. Die transpazifische Partnerschaft nahm im Juni in den USA eine maßgebliche Hürde, während China weiter an seinen ambitionierten „One Belt, One Road”-Projekten arbeitet. Diese sollen moderne Verkehrsverbindungen zu seinen Nachbarländern schaffen. China bemüht sich außerdem aktiv um Handelsabkommen.

Die groß angelegten, marktbasierten Reformen in China, Indien, Indonesien und anderen Ländern der Region könnten für zusätzliches Wirtschaftswachstum sorgen. Unserer Ansicht nach bietet die Region langfristigen Investoren weiter unterbewertete Aktien mit attraktiven Fundamentaldaten. Vor allem die starke Wertentwicklung asiatischer Nebenwerte bei verstärkter Marktvolatilität im zweiten Quartal bestärkt uns in unserer Überzeugung von ihrem Potenzial.

Kleinere Unternehmen sind allgemein stärker vom Inlandskonsum abhängig, sodass sie auf Probleme in Europa und den USA weniger empfindlich reagieren dürften. Gleiches gilt für die Währungsvolatilität und die im weiteren Verlauf des Jahres erwartete Zinserhöhungen in den USA. Solide Fundamentaldaten dürften kleinere asiatische Unternehmen für Anleger auch weiterhin interessant machen. Unserer Ansicht nach bieten asiatische Small-Caps höhere Ertragssteigerungen und mehr Dynamik als höher kapitalisierte asiatische Aktien. Sie dürften daher von der Entwicklung einer heimischen Investorenbasis und von kontinuierlichen Verbesserungen bei Governance und Marktliquidität deutlich profitieren.

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