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Aktualisiert am 28.10.2010 - 15:48 UhrLesedauer: 5 Minuten

Asien im Aufbruch – Gravitationszentrum des 21. Jahrhunderts?

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Gleichzeitig ist das Reservoir an gut ausgebildeten Arbeitskräften, auf das die Unternehmen zurückgreifen können, in Asien groß. Allein in China verlassen jedes Jahr 440.000 Ingenieure die Unis und der Wissensimport durch asiatische Studenten im Ausland, die mit Abstand größte Gruppe ausländischer Studenten in den USA stellen, ist enorm. Asien - die Werkbank der Zukunft Nicht nur der Welthandel ist ein bedeutender Wachstumsfaktor Asiens, auch die wirtschaftliche Expansion wird zusätzlich durch die demographische Entwicklung unterstützt. Bereits heute leben rund 60 % der Weltbevölkerung in Asien – und mit Ausnahme Japans und Chinas legen die Bevölkerungszahlen weiterhin zu. Jede Sekunde erblicken zwei asiatische Babys das Licht der Welt. So wird der Kontinent bis 2050 vermutlich weitere 1,3 Milliarden Erdenbürger beheimaten, während die Bevölkerung Europas nach Schätzungen der UN schrumpfen wird. Mit Blick auf die Altersstruktur – in Asien sind 1,8 Mrd. Menschen jünger als 24 Jahre, in Europa ca. 200 Mio., in Nordamerika rund 118 Mio. – wird deutlich, dass die Werkbank der Zukunft in Asien liegt. Asiens wachsende Mittelschicht In Asien bündeln sich diese beiden Megatrends Globalisierung und Demographie wie in einem Brennglas, was sich im steigenden Wohlstand der Region äußert. Während das Pro-Kopf-Einkommen der G-7-Staaten in den letzten 10 Jahren um 50 % gestiegen ist, hat sich das Asiens etwa verdoppelt. In China haben sich die Löhne in diesem Zeitraum sogar verdreifacht und ermöglichen bessere Lebensbedingungen. Zugegeben, die Lücke zu den absoluten Einkommensniveaus der Industriestaaten ist noch groß, aber der rasante Aufholprozess scheint in Gang gesetzt. Vor allem die Breite, in die der Wohlstand getragen wird, macht die Qualität dieses Wachstumsprozesses aus. Eine neue Mittelschicht entsteht in Asien. Die Weltbank schätzt in einer Studie, dass bis 2030 China und Indien rund 44 % der globalen Mittelschicht (definiert als Pro-Kopf-Einkommen zwischen denen Brasiliens und Italiens) stellen werden. Das entspricht einer Bevölkerungsgruppe von gut 400 Mio. Konsumenten, die sich in puncto Lebensstandard am Vorbild westlicher Länder orientieren. Geringere Krisenanfälligkeit Auch wenn sich der Kontinent nicht gänzlich von der Wirtschaftsentwicklung in den USA und Europa abkoppeln kann, so scheint die Konjunktur in Asien jedoch resistenter gegenüber externen Einflüssen. Denn neben dem kräftig wachsenden Binnenmarkt hat sich gleichzeitig die Kapitaldecke der asiatischen Länder merklich gestärkt. Heute verfügen die Volkswirtschaften Asiens nicht nur mit gut 3 Billionen US-Dollar über die weltweit höchsten Devisenreserven, auch die Staatsverschuldung bewegt sich im Vergleich zu den Industriestaaten auf einem niedrigeren Niveau.
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