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Assekuranz-Chef von Fondskonzept „Trotz Deutschlandrente könnten Berater neue Kunden gewinnen“

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Halten Sie das Opingt-Out-Modell für geeignet, Altersarmut vorzubeugen? 

Schirmer: Es gibt schon einige Wege, die von vielen Pflichtversicherten genutzt werden. Leider nicht in dem Maße, wie vom Staat gewünscht und nicht im Sinne der Versorgung der ursprünglich angepeilten Zielgruppe. Alle diejenigen, die bereits eine betriebliche oder eine zulagengeförderte Altersvorsorge betreiben, gehören meist den besser situierten Kreisen an.

Sollte die Deutschlandrente eingeführt werden - was geschieht dann mit der Riester-Rente? Bleibt sie für Sparer nach wie vor attraktiv? Oder rechnen Sie mit einer Anlegerflucht aus den Riester-Produkten?

Schirmer: Es ist durchaus denkbar, dass das passieren kann. Jedoch ist es für den Endkunden nicht unbedingt die bessere Wahl. Für viele klein- und mittlere Einkommensbezieher zählt eine attraktive zulagengeförderte Riester-Altersvorsorge zu den zentralen Bausteinen ihrer Vorsorgestrategie.

Kritiker der Deutschlandrente befürchten unter anderem, dass ein derart schwerer, zentral verwalteter Fonds, Marktverzerrungen bewirken könnte. Wie sehen Sie das?

Schirmer: Ein staatlich geführter Fonds würde allein durch sein riesiges Volumen zu Verzerrungen im Markt führen. Was macht der Deutschlandfonds mit den Geldern von zirka 40 Millionen Arbeitnehmern? Am wahrscheinlichsten sind noch Zielanlagen in Unternehmen, denn eine Liquiditätshaltung würde zu einer Geldvernichtung für die Vorsorgesparer führen. Eine nachhaltige Anlagepolitik ist dabei eher unwahrscheinlich, da zwangsläufig Interessenkonflikte mit der Privatwirtschaft entstehen. 

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