Nach Brutto-Prämien und Marktanteil Assekurata-Auswertung: Die größten Fondspolicen-Anbieter
2023 war ein eher schlechtes Jahr für Fondspolicen-Anbieter: Nach Jahren des Wachstums sanken die Beitragseinnahmen bei fondsgebundenen Lebensversicherungen erstmals seit 2012. Wie eine aktuelle Assekurata-Studie zeigt, ging das Geschäftsvolumen um 2,7 Prozent auf 25,35 Milliarden Euro zurück.
Dieser Rückgang steht im starken Kontrast zu den Vorjahren: 2022 konnte die Branche noch ein Plus von 5 Prozent verbuchen, 2021 sogar ein Wachstum von beachtlichen 22 Prozent. Als Hauptgründe für die aktuelle Entwicklung nennen die Assekurata-Analysten das veränderte Zinsumfeld sowie Unsicherheiten an den Kapitalmärkten. Viele Anleger entschieden sich daher für alternative Anlageformen.
Schwächeres Einmalbeitragsgeschäft
Der Rückgang bei den Fondspolicen fügt sich in die allgemeine Entwicklung der Lebensversicherungsbranche ein: Über alle Sparten hinweg sanken die Beitragseinnahmen 2023 um etwa 4 Prozent auf 87 Milliarden Euro. Dieser Rückgang ist vor allem dem schwächeren Einmalbeitragsgeschäft geschuldet, während sich die laufenden Beiträge stabil entwickelten.
Allerdings zeigt sich der Fondspolicen-Markt gespalten: Während die Gesamtentwicklung negativ ausfällt, konnten immerhin 47 Prozent der Anbieter ihre Beitragseinnahmen steigern.
Generali überholt Allianz
Die Generali hat 2023 mit einem Beitragswachstum von 3 Prozent die Spitzenposition im Fondspolicen-Geschäft erobert. Mit einem Marktanteil von 18 Prozent liegt der Versicherer nun knapp vor der Allianz (17 Prozent). Während die Allianz in anderen Lebensversicherungssegmenten 2023 zulegen konnte, musste sie im Fondspolice-Geschäft einen deutlichen Rückgang von fast 13 Prozent verkraften - das entspricht etwa 2 Prozent des gesamten Marktes für fondsgebundene Lebensversicherungen. Auf dem dritten Platz folgt die Zurich-Gruppe mit etwa 7 Prozent Marktanteil.
Die neue Nummer eins, Generali, punktet besonders mit Produktinnovationen: Das neue Angebot "Vermögensaufbau4you", das sich mit flexiblen, stufenweise steigenden Beiträgen gezielt an junge Menschen richtet, dürfte zum Wachstum beigetragen haben. Die Zurich-Gruppe, deren Beitragseinnahmen um rund 6 Prozent gestiegen sind, setzt nach eigenen Angaben verstärkt auf Fondspolicen ohne Garantien.
Hallo, Herr Kaiser!
Insgesamt bleiben die Marktanteile stark konzentriert: Die Top 10 der Anbieter vereinen etwa 64 Prozent des gesamten Fondspolicen-Geschäfts auf sich. Die Zusammensetzung dieser Spitzengruppe blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert, auch wenn sich innerhalb der Gruppe deutliche Verschiebungen zeigen.
Württembergische, Hannoversche und Signal Iduna legten stark zu
Während einige Branchengrößen Einbußen verzeichneten, konnten vor allem kleinere Gesellschaften 2023 im Fondspolicen-Segment deutlich zulegen. Besonders beeindruckend entwickelte sich die Württembergische: Mit einem Beitragsplus von fast 50 Prozent gelang dem Versicherer ein kräftiger Ausbau des Marktanteils.
Noch auffälliger fiel das Wachstum bei der Hannoverschen aus. Ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau – 2022 lag der Marktanteil bei gerade einmal 0,1 Prozent – konnte das Unternehmen seine Beitragseinnahmen mehr als verfünffachen. Auch die Signal Iduna schwamm gegen den Markttrend und verdoppelte ihre Beiträge im Fondspolicen-Geschäft nahezu.
Allianz mit dem größten Marktanteilsverlust
Im Gegensatz dazu mussten gerade die etablierten Größen der Branche Federn lassen. Neben dem bereits erwähnten Rückgang bei der Allianz verzeichnete auch die Bayern-Versicherung mit minus 1,4 Prozentpunkten einen deutlichen Marktanteilsverlust. Die WWK büßte 0,5 Prozentpunkte ein.