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Von in KrankenversicherungLesedauer: 5 Minuten
Arzt mit Geldscheinen und einem Stethoskop für Privatpatienten
Die Anbieter in der PKV hatten im vergangenen Jahr mit stark steigenden Leistungsausgaben zu kämpfen. | Foto: Imago Images / photothek
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Wie sind die Marktaussichten in der Privaten Krankenversicherung (PKV) 2025? Mit dieser Frage hat sich die Ratingagentur Assekurata auseinandergesetzt. Wie bereits im Vorjahr wurden zwölf PKV-Unternehmen zur Bewertung ihrer Geschäftslage und ihren -erwartungen in einzelnen Produktarten befragt. Die Anbieter decken nach Angaben der Studienmacher zusammen rund 64 Prozent Marktanteil (nach vollversicherten Personen) ab.

Insgesamt handelt sich aufgrund des späten Veröffentlichungszeitpunkts im Jahr und den berichteten Zahlen aber nur bedingt um einen Ausblick für die Sparte. Vielfach ist es eher eine Bestandsaufnahme.

Betriebliche Krankenversicherung bleibt Wachstumsmotor 

Zentrales Ergebnis: „Die stark gestiegenen Leistungsausgaben und die damit verbundenen überdurchschnittlich hohen Beitragsanpassungen trüben das eigentlich positive Wachstumsbild der Privaten Krankenversicherung im vergangenen Jahr“, sagt Alexander Kraus, Fachkoordinator Krankenversicherung bei Assekurata. „Dennoch zeichnet die Branche ein insgesamt positives Stimmungsbild sowohl in Bezug auf die aktuelle Geschäftslage als auch auf die Erwartungen für die Zukunft.“ 

Von den einzelnen Produktbereichen wird von den befragten Unternehmen erneut die betriebliche Krankenversicherung (bKV) am positivsten bewertet. Mittlerweile bieten 56.500 Unternehmen in Deutschland ihren Mitarbeitern eine bKV an. Das entspricht einem Zuwachs von 43,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so die Autoren. Die Zahl der versicherten Beschäftigten wuchs um 16 Prozent auf 2,4 Millionen. Negativ bewertet dagegen werden sowohl in der Geschäftslage als auch den Geschäftserwartungen die Krankenhaustagegeld- und die Pflegezusatzversicherung.

Was fehlt, ist ein konkreter Vergleich zur Vorjahresuntersuchung. Tatsächlich zeigt der Vergleich der beiden Grafiken zur Wachstumseinschätzung kaum Veränderungen.

Quelle: Assekurata

Beitragseinnahmen steigen nur leicht

Nach zwölf Jahren mit Bestandsverlusten konnte die Branche in der Vollversicherung 2024 zum zweiten Mal in Folge ein leichtes Wachstum erzielen. Nach den Zahlen des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) stieg die Zahl der Vollversicherten um 0,3 Prozent auf 8,74 Millionen.

Größeres Wachstumspotenzial schreibt die Ratingagentur aber der Zusatzversicherung zu. Insgesamt stieg die Anzahl der Zusatzverträge um 4,5 Prozent auf jetzt 31,2 Millionen. Dieses Wachstum spiegelt sich laut der Assekurata auch in den gesamten Beitragseinnahmen wider, die im Jahr 2024 um 3,4 Prozent auf 50,3 Milliarden Euro stiegen.

Massiv höhere Leistungsausgaben 2024 

Gleichzeitig stiegen die Leistungsausgaben um fast 10 Prozent auf insgesamt 39,1 Milliarden Euro. Der Anstieg schlägt sich auch in der Schadenquote nieder, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen hat, so die Autoren. Mit aktuell 84,1 Prozent liegt sie inzwischen deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

Die gestiegenen Leistungsausgaben belasteten demnach auch das versicherungsgeschäftliche Ergebnis. Dieses fiel nach einem bereits schwachen Jahr 2023 (8,6 Prozent) auf nur noch 7,2 Prozent – auch weil es nicht wie im Vorjahr durch ein starkes Kapitalanlageergebnis kompensiert werden konnte.

Quelle: Assekuata, PKV-Verband

Für die Versicherten bedeutet dies zum Jahresbeginn deutlich spürbare Beitragsanpassungen. Durchschnittlich wurden laut Assekurata Anpassungssätze von circa 13 Prozent kommuniziert. Gleichzeitig gingen die in der Vergangenheit aufgebauten Rückstellungen für Beitragsanpassungen (RfB) zurück, in denen die Puffermittel für Beitragsentlastungen oder Barausschüttungen bilanziert werden. Nach Ansicht der Autoren wird sich diese Entwicklung auch im laufenden Jahr weiter fortsetzen.

Wie die Versicherer die Kosten in den Griff bekommen wollen 

Gleichzeitig arbeiteten die Versicherer weiterhin verstärkt an ihrem Gesundheits- und Leistungsmanagement. Ziel sei es, zum einen durch präventive Unterstützungsangebote im Bereich des Gesundheitsmanagements Versicherungsfälle proaktiv zu vermeiden und zum anderen durch effiziente Prozesse im Leistungsmanagement Kosten zu senken und damit auch Beitragsanpassungen möglichst moderat zu gestalten. 

Dabei gewännen automatisierte Prozesse zunehmend an Bedeutung. Die Dunkelverarbeitung von Leistungsbelegen und der Einsatz von künstlicher Intelligenz dürften in diesem Bereich demnach weiter zunehmen, so die Analysten. Auch die Kommunikation mit Kunden rund um Beitragsanpassungen gewinne an Bedeutung. Doch wie erfolgreich die Branche bei alldem ist, geht aus der Assekurata-Untersuchung nicht hervor. 

 

Zwar glaubt Assekurata, dass sich der starke Anstieg der Leistungsausgaben in den kommenden Jahren etwas abschwächen wird, doch das insgesamt höhere Leistungsniveau werde demnach bestehen bleiben und die Versicherer auch in Zukunft weiter fordern. „Auch die positiven Entwicklungen in der Vollversicherung können zur Beitragsstabilität beitragen“, erklärt Alexander Kraus. „Deshalb richten viele Versicherer ihren Fokus wieder verstärkt auf diesen Bereich – insbesondere auf das Topsegment bei neuen Tarifangeboten.“

Unklarheit bei politischen Reformen

Gewisse Unsicherheiten bestünden für die PKV weiterhin durch die Gesundheitspolitik. Etwaige Reformen und deren Auswirkungen auf die Kosten ließen sich derzeit noch nicht verlässlich abschätzen. Ein zentrales Thema bleibe die geplante Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), deren Einführung weiterhin unklar und politisch umstritten sei.

Auch der Pflegebereich stelle die Branche vor Herausforderungen, sowohl hinsichtlich der Leistungsseite als auch des Vertriebs. Eine stärkere Fokussierung auf die betriebliche Vorsorge könnte laut Assekurata hier künftig eine sinnvolle Lösung bieten.

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