Assekurata-Prognose „Zinszusatzreserve verdoppelt sich bis 2030“
„Kapitalspritzen von außen erleichtert“
„Dies würde Kapitalspritzen von außen erleichtern und die Absicherung der Zinsgarantien auf breitere Füße stellen, weil die Reserve dann nicht mehr zwangsläufig aus Versichertengeldern gestellt werden müsste“, kommentiert Heermann. Zudem dürfte der Höchstrechnungszins weiter sinken. Alle befragten Teilnehmer der aktuellen Assekurata-Studie erwarten dies zum 1. Januar 2021.
Mehrheitlich gehen die 35 Lebensversicherer demnach von einem künftigen Satz in Höhe von 0,50 Prozent aus. Dieser Betrag entspricht dem aktuellen Vorschlag der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV). Einzelne Teilnehmer erwarten sogar einen noch niedrigeren Rechnungszins für neue Verträge. Bestands-Policen hingegen müssen weiterhin mit dem ursprünglichen Garantiezins bedient werden.
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Größere Finanzierungsquellen geplant
„Damit bleibt der Aufbau der Zinszusatzreserve von einer Absenkung zunächst unberührt, zumal bereits heute viele Unternehmen in ihren Produkten gar nicht mehr mit dem Höchstrechnungszins kalkulieren“, erläutert Assekurata-Geschäftsführer Reiner Will. „Allerdings wird die Diskussion um die neue Zinshöhe zu einem Politikum, da eine vollständige Bruttobeitragsgarantie womöglich nicht mehr darzustellen sein könnte.“
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat diesen Aspekt zu Jahresbeginn aufgegriffen: Bei Riester-Verträgen und der betrieblichen Altersversorgung (bAV) plädieren die Versicherer in bestimmten Fällen für eine auf 80 Prozent herabgesetzte Beitragsgarantie. In Zukunft „wird die Diskussion um Kapitalgarantien im Niedrigzinsumfeld dadurch weiter an Fahrt gewinnen“, ist sich Assekurata-Chef Will sicher.