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Assenagon-Chefökonom Martin Hüfner Das Produktivitätsparadox

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Warum führt technischer Fortschritt nicht zu wachsender Produktivität?
Wie passt das zusammen? Wie kommt es, dass der technische Fortschritt boomt, das Wachstum der Produktivität aber eher lahm ist? Ganz einfach. Dahinter steht ein Missverständnis. Das ist die Annahme, technischer Fortschritt und Produktivitätswachstum seien praktisch Synonyma. Das ist aber nicht der Fall. Es gibt zwar Bereiche, in denen technischer Fortschritt die Produktivität verbessert. Es gibt aber mindestens genauso viele Fälle, in denen er nichts mit dem Produktivitätswachstum zu tun hat.

Schauen wir uns das genauer an. Technischer Fortschritt - das sind Innovationen und Erfindungen. Er wird häufig gemessen an der Zahl der Patente, die in einem Zeitraum angemeldet werden. Er bezieht sich zum Teil auf neue Produkte, zum Teil auf neue Prozesse. Gerade bei den Produkten hat sich in letzter Zeit viel getan. Man denke nur an die Smartphones, die den Markt in den vergangenen Jahren überschwemmt haben. Oder an Autos, Kühlschränke oder Fernsehapparate, die durch neue Erfindungen besser geworden sind. All das hat nichts mit der Produktivität zu tun. Es verbessert direkt den Nutzen der Kunden. Insofern enthält die Produktivität nur einen Teil des gesamten technischen Fortschritts.

Produktivität bezieht sich allein auf Produktionsprozesse
Die Produktivität bezieht sich allein auf die Produktionsprozesse. Sie ist definiert als Output je Beschäftigtem oder Beschäftigtenstunde. Ihre Höhe hängt natürlich von den jeweils vorhandenen beziehungsweise eingesetzten Technologien ab. Vor zehn Jahren wurde anders produziert als heute. Insofern vergrößert technischer Fortschritt für sich genommen die Produktivität. Daneben spielen aber auch viele andere Dinge eine Rolle.

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