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Assenagon-Chefökonom Martin Hüfner Investieren in Zeiten der Handelskriege

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Hier sieben aus meiner Sicht wichtige Effekte:

Welthandel verringert sich
Erstens verringert sich der Welthandel, der in der Nachkriegszeit immer eine der treibenden Kräfte der wirtschaftlichen Entwicklung war. Das trifft alle am Welthandel teilnehmenden Staaten, besonders aber natürlich handelsintensive Staaten wie etwa Mexiko oder Deutschland. Das Wachstum des Welthandels ist seit Anfang 2017, als Trump Präsident wurde, regelrecht abgestürzt (siehe Grafik).

Konjunkturelle Risiken nehmen zu

Zweitens verringert sich als Folge davon das gesamtwirtschaftliche Wachstum. Die konjunkturellen Risiken nehmen zu. Der IWF hat letzte Woche den Schaden für das Sozialprodukt allein durch die amerikanisch-chinesischen Auseinandersetzungen mit 455 Milliarden US-Dollar beziffert. Die Weltwirtschaft würde 2020 um einen halben Prozentpunkt langsamer wachsen, und zwar um 3,3 Prozent. Das ist im Weltmaßstab gesehen praktisch Rezession.

Inflation steigt
Drittens steigt die Inflation. Die Preise der von Zöllen belasteten Güter erhöhen sich. Theoretisch wäre es auch denkbar, dass die exportierenden Länder die Zölle tragen und ihre Güter billiger verkaufen. Nach allem, was wir in den USA sehen, ist dies diesmal aber nicht der Fall. Goldman Sachs schätzt, dass sich der Geldwert in den Vereinigten Staaten um mehr als einen Prozentpunkt verschlechtert.