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Assenagon-Chefvolkswirt Martin Hüfner 10 nicht ganz ernst gemeinte Überraschungen 2019

Martin Hüfner: Der Assenagon-Chefvolkswirt nennt zehn – nicht immer ganz ernst gemeinte – Entwicklungen im Marktumfeld im kommenden Jahr, mit denen heute kaum jemand rechnet.
Martin Hüfner: Der Assenagon-Chefvolkswirt nennt zehn – nicht immer ganz ernst gemeinte – Entwicklungen im Marktumfeld im kommenden Jahr, mit denen heute kaum jemand rechnet. | Foto: Assenagon Asset Management

An Überraschungen hat es im letzten Jahr weiß Gott nicht gefehlt. Das hängt nicht zuletzt mit dem amerikanischen Präsidenten zusammen und seiner Neigung, vorzugsweise das zu tun, was Märkte und Öffentlichkeit gerade nicht von ihm erwarten.

Viele mögen das nicht. Vieles war auch wirklich schlecht. Aber nicht alles. Die Steuerreform und die Deregulierungen etwa haben zeitweise zu erheblichen Kursgewinnen an den US-Aktienmärkten geführt. 

Mehr Überraschungen

Ich vermute, dass wir 2019 eher noch mehr Überraschungen erleben werden. Es gibt immer mehr „kleine Trumps“ in der Welt, die sich durch Unerwartetes profilieren wollen. Im Folgenden ein paar Beispiele, was im Umfeld der Kapitalmärkte alles passieren könnte.

Erstens: Nach dem Chaos beim Brexit setzt Ernüchterung im Vereinigten Königreich ein. Vielleicht war es doch nicht so klug alles alleine machen zu wollen. Es kommt die Idee auf, eine „Alternative EU“ (AEU) zu gründen. Die britische Premierministerin nimmt Gespräche mit nordeuropäischen Ländern und mit Irland über eine stärkere Zusammenarbeit auf. Brüssel ist „not amused“.

Zweitens: Die Regierung in Rom erkennt, dass das Volk weder den Euro noch die EU verlassen will. Sie denkt über Alternativen nach, wie sie das Land aus dem wirtschaftlichen und politischen Tal führen kann. Eine Idee: Sie macht einen radikalen Schnitt bei den Staatsschulden. Danach geht es den Banken wieder besser, die Maastricht-Kriterien werden erfüllt, der Staat kann wieder aus dem Vollen wirtschaften und es kommt zu der gewünschten Umverteilung von oben nach unten. Italien wird mit einem Mal der Musterstaat im Euro, sehr zum Ärger der anderen Mitglieder.

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»Es gibt immer mehr "kleine Trumps" in der Welt, die sich durch Unerwartetes profilieren wollen.«

Drittens: In Deutschland öffnet sich die SPD nach links, weil sie einsieht, dass die CDU ihr in der Mitte Wähler wegnimmt. Es kommt zu Gesprächen mit Sahra Wagenknecht und ihrer Bewegung „Aufstehen“. Da die bisherige Vorsitzende der SPD Andrea Nahles wenig Fortune hatte, bietet sich Wagenknecht als neue Vorsitzende an. Teile der Grünen, vielleicht auch der AfD, schließen sich an.

Viertens: Die Proteste gegen die Diesel-Fahrverbote in deutschen Städten nehmen zu. Der Verkehrsminister bringt einen neuen Vorschlag: Ein Parkverbot für Diesel-Autos. Sie dürfen zwar in die Innenstädte fahren, dürfen dort aber weder halten noch parken. Begründung: Beim Parken ist die Emission von Schadstoffen am Höchsten.

Fünftens: Endlich gelingt ein Durchbruch in der Altersvorsorge: Ältere Menschen verkaufen ihre Häuser an die Banken. Sie erhalten dafür nicht nur ein lebenslanges Wohnrecht, sondern auch eine lebenslange Rente, mit der sie ihre sonstigen Altersbezüge aufbessern können. Das ruft Proteste der Enkelgeneration hervor. Sie gründen den Bundesverband der geschädigten Enkel (BdgE).

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