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Aktualisiert am 07.10.2009 - 17:20 UhrLesedauer: 3 Minuten

Asset Allocation: Die Kraft der Korrelation

Foto: Fotolia
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Es waren einmal zwei Unternehmen. Eins von ihnen produzierte Badehosen, ein anderes Regenschirme. Schien die Sonne, kauften mehr Menschen Badehosen. Die Nachfrage stieg. Regnete es, gehörte Baden zu den eher zweifelhaften Vergnügen, die Nachfrage nach Regenschirmen stieg dagegen.

Entsprechend gegenläufig verhielten sich die Gewinne der Unternehmen und somit auch deren Aktienkurse. Der Aktienkurs eines Sonnencreme-Produzenten richtete sich eher nach dem Badehosen-Unternehmen als nach dem der Schirmherren.

Zugegeben, das in der Wertpapierlehre gern verwendete Gleichnis für die Korrelation ist inzwischen ungefähr so originell wie eine Badehose mit Streifen. Aber es sagt alles Wichtige über die Korrelation aus, wenn auch stark vereinfacht.

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Für einen Multi-Asset-Manager ist die Korrelation eine Schlüsselkomponente, über die er das Risiko seines Portfolios deutlich senken kann. Kauft er verschiedene, gegenläufige Anlageklassen, die aber beide Gewinne abwerfen, senkt er insgesamt sein Risiko. Ausgedrückt wird der Grad des Gleichlaufs auf einer Skala von 1 (perfekter Gleichlauf) bis Minus 1 (perfekter Gegenlauf). Bei einer Null bewegen sich die Anlageklassen unabhängig voneinander.

Die Kraft der Korrelation wird an folgendem Beispiel deutlich: Wer Ende 1992 sein Geld in den marktbreiten europäischen Aktienindex Stoxx 600 steckte, verdiente seitdem vor Kosten 203,3 Prozent (Stand: 30. April 2009). Den höchsten Jahresverlust musste er 2008 einstecken: 43,8 Prozent. Mit Bundesanleihen, gemessen am Rex-P, gab es im selben Zeitraum 167,4 Prozent zu verdienen. Der höchste Jahresverlust betrug 2,5 Prozent. Das war 1994. Am Meisten verdiente jedoch, wer jeweils die Hälfte seines Geldes in jeden Index steckte und jährlich Ende April dieses Gleichgewicht wieder herstellte. Das brachte 225,5 Prozent bei einem maximalen Jahresverlust von 16,8 Prozent im Jahr 2008 (siehe Grafik und Tabelle). Da Bundesanleihen und Aktien im Normalfall negativ miteinander korrelieren, hoben sich die Entwicklungen zeitweise auf und begrenzten so die maximalen Verluste. Der Mehrgewinn entstand durch das regelmäßige Rebalancieren. Wer nun nicht nur auf zwei Komponenten setzt, sondern noch ein paar mehr hinzu nimmt, kann die Risiken noch stärker senken. >> zum Themenkanal „Asset Allocation“

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