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Assénagon-Chefvolkswirt über Aktien- und Rentenmärkte „Es kann zu größeren Ausschlägen kommen“

Martin Hüfner
Martin Hüfner
Objektiv gesehen könnte alles so schön sein. Die Konjunktur zieht an. Die Arbeitslosigkeit geht zurück. Die Preise bleiben, was ganz ungewöhnlich ist, trotz höheren Wachstums stabil. Die Eurokrise entspannt sich.

Die Grafik beschreibt die Wachstumsraten in den wichtigen Industrieländern nach den Prognosen des Internationalen Währungsfonds. Es sieht aus, als lebten wir in dem berühmten Märchen mit dem Goldlöckchen.

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Die Goldlöckchen-Wirtschaft: Wachstumsraten des realen BIP (Quelle: IWF)


Aber beschreibt das wirklich unsere aktuelle Lage? Sicher nicht. Die meisten Akteure in der Wirtschaft und auf den Märkten haben derzeit ein ungutes Bauchgefühl. Auf der einen Seite sieht alles okay aus, auf der anderen Seite gibt es aber so viele mögliche Bruchstellen in der Welt wie selten. Niemand kann einschätzen, ob und gegebenenfalls wann und wie stark sie in diesem Jahr schlagend werden.

Hier sind fünf Punkte, die 2014 den Weizen verhageln könnten. Jeder einzelne ist bekannt und erscheint manageable. Zusammen genommen stellen sie jedoch ein erhebliches Bedrohungspotenzial dar.

Erstens: Der Einstieg in den Ausstieg aus der überquellenden Liquidität. Das ist an sich ein ganz normaler Vorgang. Er stellt aber alle Strukturen in Frage, die sich in den letzten Jahren aufgrund der hohen Liquidität und der niedrigen Zinsen gebildet haben.

Er betrifft zum Beispiel viele Investitionen in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Er gefährdet kurzfristig finanzierte Immobilien, die plötzlich vielleicht nicht mehr rentabel sind. Die Staatsschulden können bei höheren Zinsen wieder steigen. An den Aktien- und Rentenmärkten wird die Liquidität nicht mehr so reichlich sein.
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