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in GeldpolitikLesedauer: 4 Minuten

Bergos-Ausblick Auch 2022 kommt die Rendite von der Aktienseite

New York Stock Exchange
New York Stock Exchange: Aufgrund des makroökonomischen Umfelds sollten Aktien weiterhin übergewichtet werden, sagt Till Budelmann, Investmentchef der Schweizer Privatbank Bergos. | Foto: Imago Images / Xinhua

Nach einer insgesamt nachlassenden Dynamik über den Winter sollte die Weltwirtschaft 2022 wieder ordentlich wachsen. Bergos erwartet mit 3,6 Prozent eine Zahl leicht über dem Trendwachstum. Nach internen Prognosen tragen dazu die Eurozone und Großbritannien mit einem Wachstum von 5 Prozent, die USA mit 3,7 Prozent bei. Der pandemiebedingte Einbruch der globalen Wirtschaftsleistung um 3,1 Prozent im Jahr 2020 ist mit dem fürs laufende Jahr von Bergos erwarteten Zuwachs von 4,5 Prozent bereits ausgeglichen.

Ganz überwunden ist die Pandemie allerdings noch nicht, sondern rückte zuletzt gar wieder stärker in den Fokus. In den USA gibt es zwar Druck auf Ungeimpfte, stärkere Einschränkungen für alle sind hier aber unwahrscheinlich, was der Wirtschaft zugutekommt. In Europa und speziell in der Eurozone hingegen gibt es bereits erste erneute Lockdowns und mit weiteren muss gerechnet werden.

Zinserhöhung in den USA, aber nicht in der Eurozone

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Diese Entwicklung stützt zusätzlich unsere Annahme, dass in der Eurozone anders als in den USA 2022 kein Zinsschritt erfolgen wird. Die US-Notenbank hat im November mit der schrittweisen Reduzierung ihrer Anleihekäufe begonnen, Mitte 2022 dürfte dieses Tapering beendet sein und eine erste Zinserhöhung erfolgen. Einen zweiten Zinsschritt im nächsten Jahr ist aus jetziger Sicht für eher unwahrscheinlich, aber nicht undenkbar. Die Inflation wird nach Bergos-Prognosen von 4,5 Prozent im laufenden Jahr auf 4,0 im kommenden Jahr und 2,5 bis 3,0 Prozent 2023 fallen. Eine ähnliche Entwicklung, aber auf niedrigerem Niveau, erwarten wir in der Eurozone. Nach einer Teuerung von 2,5 Prozent 2021 soll sie 2022 bei 2,0 bis 2,5 Prozent liegen.

Auf der politischen Seite sind die im November anstehenden Zwischenwahlen in den USA ein wichtiges Event. Das Repräsentantenhaus sowie ein Drittel des Senats werden neu gewählt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Demokraten ihre Mehrheiten in beiden Häusern behalten werden. Nach den Wahlen wird Präsident Joe Biden, es daher schwerer haben, große demokratische Pakete durchzubringen. Aus Kapitalmarktperspektive ist dies nicht negativ. Steuererhöhungen beispielsweise etwa wären dann vom Tisch. In Europa findet bereits im Frühjahr die Präsidentschaftswahl in Frankreich statt. Das Risiko, dass eine extreme Partei an die Macht kommt, ist gegeben. Wir erwarten in unserem Basisszenario allerdings die Wiederwahl von Emmanuel Macron.

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