LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 4 Minuten
ANZEIGE

Ertragsorientierte Strategie „Auch als Income-Fondsmanager schätzen wir Tech sehr“

Robin Black, Fondsmanager bei Aegon Asset Management
Robin Black, Fondsmanager bei Aegon Asset Management: „In der Vergangenheit hat unser Income-Fonds, in den unsere Anleger 600 Millionen US-Dollar investiert haben, eine sehr gute Performance erzielt.“ | Foto: Aegon Asset Management

DAS INVESTMENT: Herr Black, die Aktienmärkte sind in den vergangenen beiden Quartalen stark gefallen. Das Anlageziel des Aegon Global Equity Income Fund ist es, durch Investitionen in den globalen Aktienmarkt langfristig Erträge und Kapitalwachstum zu erzielen. Haben Sie mit einer derartig dynamischen Abwärtsphase gerechnet?

Robin Black: Nein, das sage ich ganz klar. Aber natürlich waren wir vorbereitet: Drawdown-Phasen ereignen sich regelmäßig, daher war das Fondsmanagement zu Beginn des Jahres darauf eingestellt, dass die Märkte in schwierigeres Fahrwasser geraten würden. So war absehbar, dass die Zinsen nach vielen Jahren niedriger und immer weiter sinkender Zinsen angesichts der anziehenden Inflation im Nachgang der Pandemie steigen würden. Die Lieferkettenprobleme, die zu harschen Störungen im Warenverkehr und zu höheren Preisen führten, waren eine deutliche Warnung. Das Wort Stagflation machte die Runde. Es gab also frühe Anzeichen, dass sich an den Märkten etwas zusammenbraute und der Start ins neue Jahr nicht einfach werden würde.

Aber obwohl Sie vorsichtig und vorbereitet waren: Die heftigen Kursrückgänge der Aktienindizes kamen dann doch überraschend, oder?

Black: An das Kästchen „Vorsichtig“ auf einem Tick-Sheet zu unserem Fonds würde ich ein Häkchen setzen. Aber das Ausmaß der Drawdown-Phase haben auch wir unterschätzt. Um fair zu sein, müssen aber die unerwarteten Ereignisse in der Ukraine einbezogen werden; niemand hat eine Kristallkugel, die Hinweise auf die Zukunft gibt. Der Überfall hat zu einem neuen Inflationsschub geführt, vorrangig bei Energierohstoffen. Der Ukraine-Krieg hat die Zwänge, denen die Märkte schon zuvor unterlagen, weiter verschärft. 

Wie ist das Fondsmanagement vorgegangen, um das Kapital der Aktionäre zu schützen?

Black: Unser Fonds ist so aufgestellt, dass hier ein Höchstmaß an Sicherheit anliegt. Wir sind erfahrene, umsichtige Fondsmanager. Mark Peden ist seit elf Jahren für den Fonds in der Pflicht, ich bin seit sechs Jahren dabei. Wir kaufen bevorzugt Qualitätsunternehmen, die sich durch solide Bilanzen, die Beteiligung der Aktionäre am Unternehmenserfolg mittels Dividenden, und ausgeprägte Profitabilität auszeichnen. Diese Unternehmen bieten in Drawdown-Phasen einen besseren Schutz als andere. Daher ist unser Fonds weniger stark gefallen als seine Benchmark, der MSCI All Country World.

In welchen Bereichen des Marktes sehen Sie Unternehmen mit attraktiven langfristigen Geschäftsaussichten, die liquide Mittel generieren und attraktive Dividendenerträge erzielen?

Black: Eine gute Frage, weil hier deutlich wird, was uns von anderen Asset Managern unterscheidet. Viele Fonds fokussieren auf die traditionellen Bereiche der Märkte, etwa Pharmakonzerne und Konsumgüterhersteller. Auch wir haben diese Unternehmen im Portfolio; wir sind investiert in AstraZeneca, Pfizer, Nestlé und Pepsi. Aber diese Titel machen nur die Hälfte unseres Income-Fonds mit insgesamt 50 Titeln aus. Anders als andere Mitbewerber übergewichten wir Technologieaktien – und zwar seit vielen Jahren.

In den vergangenen beiden Quartalen musste gerade dieser Sektor schwere Einbußen hinnehmen…

Black: Es handelt sich um einen sehr ausgedehnten Sektor. Es gibt große und auf den ersten Blick langweilige Firmen wie Microsoft, die die Anleger stetig an ihren Einnahmen beteiligen. Sie sorgen für Verlässlichkeit im Portfolio. Zu den Tech-Unternehmen, die zuletzt unter die Räder gekommen sind, gehören eher solche, die noch nicht oder wenig profitabel sind. Das hängt mit den steigenden Finanzierungskosten dieser Unternehmen aufgrund der anziehenden Zinsen zusammen. Daher sind teure und spekulative Tech-Unternehmen von ihren Anlegern geradezu verdroschen worden. Samsung, Sony und TSMC sind hingegen Unternehmen, deren Kurse vergleichsweise nur moderat nachgegeben haben. Insgesamt schätzen wir auch als Income-Fondsmanager Tech sehr, weil wir hier über die Jahre eine sehr ordentliche Rendite erzielen.

Können Sie uns einige Beispiele für Value-Aktien mit unterstützendem Cashflow nennen, die in den Fonds aufgenommen wurden? Warum haben Sie diese ausgewählt?

Black: Wir handeln nicht fortwährend die Märkte. Bloß weil die Märkte günstig sind, heißt das nicht, dass wir die Portfolios mit stark gefallenen Werten vollstopfen. Wir halten längerfristig an den Unternehmen fest, die wir gründlich analysiert haben und die sich durch starke Bilanzen, hohe Profitabilität und Beteiligung der Anleger auszeichnen. Aber natürlich haben wir zugekauft. So hat das US-Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb einen Platz im Portfolio gefunden. Das unlängst angenehm niedrige KGV von 9 bei gleichzeitig sehr starken Erträgen hat uns gereizt. Auch die Produkt-Pipeline sieht sehr gut aus. Und auch bei Zukäufen hatte Bristol Myers Squibb in der Vergangenheit ein gutes Händchen.

Warum sollten Anleger, dies als letzte Frage, gerade jetzt in den Aegon Global Equity Income Fund investieren?

Black: Der Fonds bietet sich in jeder Marktlage an. Qualitätsunternehmen liefern auch in Bärenmärkten ansehnliche Erträge. In der Vergangenheit hat unser Income-Fonds, in den unsere Anleger 600 Millionen US-Dollar investiert haben, eine sehr gute Performance erzielt. Wir streben ein um 30 Prozent besseres Ergebnis als der breite Index an – gerade weil wir, anders als der Wettbewerb, der zu oft auf traditionelle Ertragsbringer setzt, unseren Fonds mit ausgewählten Tech-Unternehmen an der Zukunft ausrichten.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen