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Aktualisiert am 09.06.2020 - 16:30 Uhrin Die Spezialisten für globale GeldanlageLesedauer: 8 Minuten
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Auch Schwellenländer werden umsteuern müssen Klimawandel als Chancenwechsel

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Teil der ESG-Gleichung

ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) sind fest in unsere Investmentanalysen integriert, und der Klimawandel ist eines der Kernthemen, die wir beobachten. Wir sind uns der potenziellen Risiken bewusst, die der Klimawandel für die Gewinne der Unternehmen, in die wir investieren, darstellt. Und wir gehen davon aus, dass sich der Kampf gegen den Klimawandel künftig noch verschärfen wird. Dies kann zusätzliche Kosten oder eine allmähliche Veränderung der Geschäftsmodelle bestimmter Unternehmen bedeuten.

Für besonders belastende Sektoren oder nachgelagerte Produkte, die einen hohen CO2-Ausstoß erfordern, wäre dies ein Kernbereich, den wir hinsichtlich der Auswirkungen auf betriebliche Modelle untersuchen, da Wissenschaftler davon ausgehen, dass CO2-Emissionen eine der Hauptursachen für den Klimawandel darstellen. Der Kampf gegen den Klimawandel betrifft nicht nur die Kohleförderung oder die Stromerzeugung. Auch Zementproduzenten und Fluggesellschaften weisen einen hohen CO2-Ausstoß auf. Allerdings bedeutet dies nicht, dass es keine guten Argumente für eine Anlage in diese Arten von Unternehmen gibt.

Im Rahmen unseres Anlageprozesses untersuchen wir, welche Auswirkungen ESG-Risiken auf die Fähigkeit eines Unternehmens zur Erwirtschaftung nachhaltiger Erträge haben werden. Darüber hinaus tauschen wir uns aktiv mit den Unternehmensleitungen über Best Practices aus, unter anderem auch im Hinblick auf ESG-Aspekte.

Im Fall von Zementherstellern etwa wären wir bestrebt, in Unternehmen mit der fortschrittlichsten Technologie zur Begrenzung des CO2-Ausstoßes zu investieren. Fluggesellschaften haben einen erheblichen CO2-Fußabdruck und könnten gezwungen werden, für ihren CO2-Ausstoß zu bezahlen. Daraus würde sich eine deutliche Unterscheidung zwischen Unternehmen mit älteren, weniger effizienten Flotten und denen mit neueren und effizienteren Flugzeugen ergeben. Diejenigen mit höheren CO2-Emissionskosten geben diese womöglich an ihre Kunden weiter, wodurch die Nachfrage nach Flugreisen mit bestimmten Anbietern sinken könnte.

Ein Teil unserer ESG-Analyse zielt darauf ab, sicherzustellen, dass wir uns bei Anlageentscheidungen dieser Art von Problemen bewusst sind. Wir sind bestrebt, ESG-Faktoren in unsere Finanzanalyse zu integrieren. Nach unserer Einschätzung bietet uns dieses fundamentale Research ein zusätzliches Hilfsmittel zur Unterscheidung zwischen den Unternehmen.

Neue Chancen

Beim Klimawandel geht es nicht nur um Risiken. Er schafft auch potenzielle Chancen. Besonders offensichtlich ist dies wohl bei Unternehmen im Bereich der sauberen Energien. Eine Verlagerung hin zu erneuerbaren Energien erhöht zudem die Notwendigkeit, tragbare Lösungen für die Stromspeicherung zu entwickeln. Aus unserer Sicht dürften Unternehmen in Südkorea und China hinsichtlich der Entwicklung von Batterien für die Stromspeicherung sowie für Elektrofahrzeuge wohl führend sein.

Ein anderer Bereich, in dem wir erhebliches Potenzial sehen, betrifft die Entwickler und Hersteller von Sensoren. Die 5G-Mobilfunktechnologie und das Internet der Dinge werden die Genauigkeit bei der Überwachung der Nutzung von Ressourcen wie Wasser und Strom sicherlich verbessern. Darüber hinaus besteht ein zunehmender Bedarf an der Beseitigung von Abfall, sei es durch Recycling oder etwa durch Wasseraufbereitung – unserer Meinung nach ein weiterer Bereich, in dem sich Chancen auftun.

Dies sind nur einige wenige Beispiele für Chancen, die der Klimawandel mit sich bringen könnte. Wir gehen davon aus, dass sich weitere herausbilden werden, sobald die Welt erkennt, welche Risiken mit dem Klimawandel einhergehen. Aber eines gilt für jede Art von Wandel: Es gibt immer Menschen, Orte oder Branchen, die verdrängt werden, bis neue Lösungen zum Vorschein treten. Wir sind optimistisch, dass dies der Fall sein wird.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.