Grenzmärkte abseits der stärker entwickelten Schwellenländer locken Investoren mit der Aussicht auf großes Wachstum – allerdings nicht ohne Risiko. Eine Herausforderung auch für Fondsmanager, die in den sehr unterschiedlichen Ländern der Frontier Markets nach Aktien fischen.
Containerschiff auf dem Fluss Saigon in Ho-Chi-Minh- Stadt: Vietnams Wirtschaft brummt.| Foto: imago images/Westend61
Keine Rezession trotz Pandemie, kaum Corona-Infektionen: Unter den Grenzmärkten sticht Vietnam deutlich heraus. Im vergangenen Jahr lag das Wirtschaftswachstum bei knapp 3 Prozent, für 2021 werden 7 Prozent erwartet.
„Das ist beeindruckend“, sagt Stefan Böttcher, Manager des Magna New Frontiers (ISIN: IE00B68FF474). Der Fonds von Fiera Capital gehört zu den wenigen, die den Fokus auf sogenannte Frontier Markets legen. In der Vergleichsgruppe liegt er mit einer jährlichen Wertentwicklung von 10,6 Prozent auf Fünf-Jahres-Sicht mit Abstand vorn.
Böttchers Begeisterung für das asiatische Land lässt sich auch am Fondsportfolio ablesen: Knapp 40 Prozent machen Aktien vietnamesischer Unternehmen derzeit aus. Das sei eher die Ausnahme, gibt er zu. „In der Regel sind wir etwas breiter aufgestellt.“ In Vietnam herrsche nahezu Vollbeschäftigung, Lohnkosten seien gering, die Produktivität hoch, die Bevölkerung wachse, zählt der Fondslenker auf.
Warum nur an der Oberfläche kratzen? Tauchen Sie tiefer ein mit exklusiven Interviews und umfangreichen Analysen. Die Registrierung für den Premium-Bereich ist selbstverständlich kostenfrei.
Keine Rezession trotz Pandemie, kaum Corona-Infektionen: Unter den Grenzmärkten sticht Vietnam deutlich heraus. Im vergangenen Jahr lag das Wirtschaftswachstum bei knapp 3 Prozent, für 2021 werden 7 Prozent erwartet.
„Das ist beeindruckend“, sagt Stefan Böttcher, Manager des Magna New Frontiers (ISIN: IE00B68FF474). Der Fonds von Fiera Capital gehört zu den wenigen, die den Fokus auf sogenannte Frontier Markets legen. In der Vergleichsgruppe liegt er mit einer jährlichen Wertentwicklung von 10,6 Prozent auf Fünf-Jahres-Sicht mit Abstand vorn.
Böttchers Begeisterung für das asiatische Land lässt sich auch am Fondsportfolio ablesen: Knapp 40 Prozent machen Aktien vietnamesischer Unternehmen derzeit aus. Das sei eher die Ausnahme, gibt er zu. „In der Regel sind wir etwas breiter aufgestellt.“ In Vietnam herrsche nahezu Vollbeschäftigung, Lohnkosten seien gering, die Produktivität hoch, die Bevölkerung wachse, zählt der Fondslenker auf.
Zudem profitiere das Land vom Handelskonflikt zwischen China und den USA. Die Pandemie habe Vietnam kaum getroffen. Die Grenzen seien schnell geschlossen worden, lokale Ausbrüche habe das Land erfolgreich eingedämmt. Offizielle Daten verzeichnen nur wenige Todesfälle.
Quelle: Morningstar
Mit seiner Einschätzung steht Böttcher nicht allein da. „Vietnam hat in der Welt der Grenzmärkte den Stellenwert, den China unter den Schwellenländern hat“, sagt Rami Sidani, der bei Schroders Investitionen in Frontier Markets verantwortet. Tech-Firmen entdeckten das Land als Produktionsstandort, darunter Samsung, Intel und Apple.
Das bringe Arbeitsplätze, die Mittelschicht wachse. Im Aktienfonds Schroder ISF Frontier Markets Equity (LU0562313402) nimmt das Land mit knapp einem Drittel die größte Länderposition ein. Ähnlich ist die Gewichtung in einem der wichtigsten Indizes für die Region, dem Frontier-Markets-Index von MSCI.
Vietnam gilt damit als Musterbeispiel unter den Grenzmärkten. Insgesamt ist die Bandbreite groß, die Länder sind oft kaum miteinander vergleichbar. Zum einen umfasse der Markt Staaten, die sich bei Wirtschaft und Kapitalmärkten noch in einer früheren Entwicklungsstufe befinden als traditionelle Schwellenländer, erklärt Claus Born, Schwellenländer-Spezialist bei Franklin Templeton. Dazu zähle auch Vietnam.
Zum anderen gehören zu den Frontier Markets auch Länder, die aufgrund sehr kleiner Kapitalmärkte kaum in Schwellenländer-Portfolios zu finden sind, etwa die Philippinen.