Frontier Markets Auf Chinas Spuren
Finanzdienstleister MSCI schließt in seinen Index gegenwärtig 27 Länder ein, darunter Kroatien und Estland, aber auch Mali und Nigeria. Entscheidendes Kriterium ist nicht das Bruttoinlandsprodukt. Als Grenzmärkte gelten Länder mit mindestens zwei Unternehmen mit einem Börsenwert von 700 Millionen US-Dollar. In den Schwellenländer-Index von MSCI steigen nur Staaten auf, in denen drei oder mehr börsennotierte Firmen auf 1,4 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung kommen.
Aktive Manager wie Stefan Böttcher handhaben das anders. Für den Magna- Fondslenker zählen zu den Grenzstaaten Aktienmärkte außerhalb der Industrie- und ganz großen Schwellenländer. Grundsätzlich orientiere er sich zwar an entsprechenden Indizes, nehme aber durchaus auch andere Länder ins Portfolio. Böttchers Investment-Universum besteht aus bis zu 170 Staaten und mehr als 6.000 Unternehmen. Ins Portfolio kommen 50 bis 60 Titel aus maximal 15 Ländern.
Entscheidend seien ohnehin nicht die Staaten, stellt...
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Finanzdienstleister MSCI schließt in seinen Index gegenwärtig 27 Länder ein, darunter Kroatien und Estland, aber auch Mali und Nigeria. Entscheidendes Kriterium ist nicht das Bruttoinlandsprodukt. Als Grenzmärkte gelten Länder mit mindestens zwei Unternehmen mit einem Börsenwert von 700 Millionen US-Dollar. In den Schwellenländer-Index von MSCI steigen nur Staaten auf, in denen drei oder mehr börsennotierte Firmen auf 1,4 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung kommen.
Aktive Manager wie Stefan Böttcher handhaben das anders. Für den Magna- Fondslenker zählen zu den Grenzstaaten Aktienmärkte außerhalb der Industrie- und ganz großen Schwellenländer. Grundsätzlich orientiere er sich zwar an entsprechenden Indizes, nehme aber durchaus auch andere Länder ins Portfolio. Böttchers Investment-Universum besteht aus bis zu 170 Staaten und mehr als 6.000 Unternehmen. Ins Portfolio kommen 50 bis 60 Titel aus maximal 15 Ländern.
Entscheidend seien ohnehin nicht die Staaten, stellt Böttcher klar. Als Stockpicker suche er in erster Linie nach guten Aktien. Das Land sei dabei zweitrangig. Allerdings gibt es Staaten, die für den Fondslenker nicht infrage kommen. Dazu zählen etwa Nigeria, aber auch Argentinien und die Türkei, die unter politischen Konflikten oder instabilen Währungen leiden.
Viele Aktien aus Grenzmärkten seien aber in US-Dollar notiert, die Währungen einiger Volkswirtschaften an den US-Dollar gekoppelt. Auf diese Weise lasse sich das Währungsrisiko gering halten. Wie schnell ein Land dagegen politisch ins Chaos stürzen kann, habe sich jüngst in Myanmar gezeigt. „Wenn so etwas passiert, ziehen wir uns aus dem Markt zurück“, so Böttcher.
Die größte Herausforderung für Fondsmanager in diesen Märkten sei es, Risiken richtig einzuschätzen, sagt auch Carlos von Hardenberg, Partner bei der Investmentboutique Mobius Capital Partners. Zuvor managte er zehn Jahre den Frontier-Markets-Fonds von Franklin Templeton, mit dem The Mobius Emerging Markets (LU1846739917) investiert er nun in Schwellenländer und Grenzmärkte. Insgesamt seien die Länder stark vom Handel abhängig und litten unter der globalen Krise.