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9 deutsche Nebenwerte-Aktien im Kurzporträt
In den vergangenen zwei Jahren durchliefen Nebenwerte-Unternehmen eine schwierige Phase. Das gute Börsenjahr 2023 bescherte einmal mehr den US-Tech-Riesen hohe Kurszuwächse. Nach einem schwachen Vorjahr konnten sie sich 2023 wieder berappelten. Dagegen blieben die „Kleinen“ bei der Aktienmarktrally weitgehend außen vor. Doch der Wind sollte sich 2024 drehen und nun erneut zum Rückenwind für Nebenwerte werden, vermuten viele Marktbeobachter.
Insgesamt spricht aus Investorensicht einiges für kleine und mittlere Titel: Kleinere Unternehmen gelten als besonders innovativ. Sie setzen Ideen tendenziell schneller um und passen sich zeitnah an neue Gegebenheiten an. Zudem haben sie ihren großen Wachstumsschub potenziell noch vor sich. Wer in einem frühen Stadium auf ein zukunftsträchtiges Unternehmen setzt, kann an seinem Investment besonders viel Freude haben. Man denke nur an den Gewinn, den ein früher Vogel aus einer Anlage in einen späteren Giganten wie Microsoft oder Nvidia vereinnahmen konnte.
Noch etwas spricht für Nebenwerte: Auf lange Sicht hatten kleinere Unternehmen die Nase gegenüber den größeren deutlich vorn. Das lässt sich zum Beispiel am Dax ablesen: Der klassische Dax, der früher die 30 und heute die 40 größten deutschen Unternehmen repräsentiert, lief Ende 1987 bei 1.000 Zählern los. Heute steht er bei knapp 17.000 Zählern. Der M-Dax – die zweite Riege der nächstgrößeren 50 Unternehmen – wurde bei seinem Start 1996 auf ebenfalls 1.000 Punkte Ende 1987 zurückgerechnet. Der M-Dax steht heute bei mehr als 25.600 Zählern.
Wer sich als Anleger im Nebenwerte-Kosmos umsieht, kann allerdings auf weniger Input durch Analysten zählen. Denn diese decken tendenziell vor allem die großen Unternehmen ab. Die Arbeit eines gewissenhaften Nebenwerte-Investors kann sich daher mühsamer gestalten als die Tätigkeit eines Investors, der im Blue-Chip-Kosmos zu Hause ist.
Wenn sich nun Anleger vom Jahr 2024 ein Comeback der Nebenwerte erhoffen – welche Unternehmen konkret haben das Potenzial, demnächst zu glänzen? Wir haben drei Nebenwertemanager jeweils um ihre drei Top-Tipps gebeten. In der Bilderstrecke stellen wir sie vor.
ABO Wind
Alexander Lippert, GS & P:
1.200% Rendite in 20 Jahren?
„ABO Wind (bald ABO Energy) hat sich 2023 selbst ein Bein gestellt: Zur weiteren Finanzierung des absehbaren Wachstums über Kapitalerhöhungen beschlossen die bis dahin bei Aktionären sehr angesehenen Gründer, Dr. Ahn & Bockholt, die Umfirmierung in eine KGaA. Den restlichen Aktionären missfiel dies – eindrücklich abzulesen am Kursverlauf.
Nun sind zwar Kapitalerhöhungen vom Tisch, der Kurs aber weiterhin im Keller. Antizyklisch bietet sich hier eine gute Chance, zu historisch niedrigen Bewertungen in ein strukturell wachsendes Geschäft mit vielen stillen Reserven dank konservativer HGB-Bilanzierung zu investieren. Es bieten sich zwei Optionen: Der Rechtsformwechsel wird wie vorgesehen durchgeführt und der Fokus wandert graduell zurück auf die Potenziale im eigentlich soliden operativen Geschäft. Oder unwahrscheinlicher, aber besser: Die KGaA-Struktur wird gar ganz fallengelassen, die Bewertung steigt und das Unternehmen nutzt konsequent seine Wachstumschancen.“